Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Hrncic, D.
Rehabilitation als Therapieform der Herzinsuffizienz.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2008. pp.71. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fruhwald Friedrich
Wonisch Manfred
Altmetrics:

Abstract:
Die eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit aufgrund von Dyspnoe und rascher Ermüdbarkeit ist das Kardinalsymptom und ein wichtiger Prognoseparameter des klinischen Syndroms der Herzinsuffizienz. Die Symptome treten anfangs nur bei Belastung auf, mit fortschreitender Erkrankung bereits in Ruhe, wodurch die Lebensqualität deutlich herabgesetzt wird. Die Belastungsintoleranz lässt sich durch die kardiale Dysfunktion alleine nur unzureichend erklären. Vielmehr sind periphere Faktoren von entscheidender Bedeutung. Infolge der chronischen Minderdurchblutung, der neurohumoralen Aktivierung und der körperlichen Inaktivität zwecks Symptomvermeidung kommt es zu Muskelabbau und strukturellen und funktionellen Veränderungen des Skelettmuskels, die eng mit der herabgesetzten Belastungsfähigkeit herzinsuffizienter Patienten korrelieren. Inzwischen haben zahlreiche Studien die Effektivität und Sicherheit körperlichen Trainings bei stabilen HI-Patienten bestätigt. Aerobes Ausdauertraining führt, unabhängig von Ätiologie, NYHA-Stadium oder linksventrikulärer Auswurffraktion, zu Verbesserungen körperlicher Leistungsfähigkeit, die auf Steigerungen des Herzminutenvolumens, der peripheren Durchblutung und v.a. der Verbesserung peripherer Sauerstoffverwertung basieren. Zudem wurde eine Verbesserung der Lebensqualität und Prognose nachgewiesen. Die Beobachtungen verdeutlichen den Stellenwert der Initialisierung eines Trainingsprogramms, bei Berücksichtigung der Kontraindikationen, im Rahmen der Rehabilitation. Die Mehrzahl der Trainingsstudien hat aerobes Training nach der Dauermethode untersucht. Das Intervalltraining ermöglicht intensive Trainingsreize, bei gleichzeitig niedriger kardialer Belastung und eignet sich deshalb insbesondere für Patienten mit stark eingeschränkter Belastbarkeit. Dynamisches Krafttraining zeigt zusätzliche günstige Effekte und stellt für ausgewählte Patienten eine Ergänzung zum Ausdauertraining dar. Das Trainingsprogramm soll zunächst unter überwachten Bedingungen im Rehabilitationsprogramm begonnen werden und kann dann, bei nachgewiesener Sicherheit, schrittweise auf ein Heimtraining umgestellt werden. Eine möglichst lebenslange Fortführung des durch die Rehabilitation eingeleiteten Trainingsprozesses ist von grundlegender Signifikanz, wobei die Frage der optimalen praktischen Umsetzung noch zu klären bleibt.

© Med Uni GrazImprint