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Gewählte Publikation:

Lederer, AJ.
Die präemptive Wirkung von Pregabalin auf sekundäre Hyperalgesie- und Allodyniezonen.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2010. pp.68. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bornemann-Cimenti Helmar
Sandner-Kiesling Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Zahlreichen aktuelle Studien belegen die analgetische Potenz von Pregabalin bei der Bekämpfung des postoperativen Schmerzes. Seine spezifische Wirkung wird auf die Hemmung präsynaptischer Kalziumkanäle im dorsalen Horn zurückgeführt, wodurch es zu einer verminderten Sensibilisierung der zentralen Schmerzbahnen kommt. Durch diese Blockade kommt es ebenso zu reduziertem Auftreten von Hyperalgesie und Allodynie im die Wunde umgebenden Gewebe (= sekundäre Hyperalgesie). Vor diesem Hintergrund wurde in dieser Studie die Hypothese untersucht, ob präoperativ eingenommenes Pregabalin zu einer verminderten Inzidenz von sekundärer Hyperalgesie und Allodynie und damit assoziiert zu einer verringerten zentralen Sensibilisierung führt. Ziel dieser Pilotstudie war es, die benötigte Fallzahl für eine weiterführende Studie zu berechnen. Methodik: Es wurde eine doppelblinde, randomisierte und placebokontrollierte Pilotstudie mit 20 Patienten beiderlei Geschlechts, die sich einer geplanten transperitonealen Nephrektomie unterzogen, durchgeführt. Die Probanden bekamen jeweils eine Stunde vor der Operation entweder Pregabalin 300 mg oder Placebo verabreicht. 48 Stunden nach der Operation wurden die Patienten beider Studien-Gruppen mit Hilfe von von-Frey-Filamenten auf das Bestehen von sekundären Hyperalgesie- und Allodyniezonen untersucht (primäre Zielgröße). Als sekundäre Zielgröße diente die Inzidenz von Pregabalin-typischen Nebenwirkungen. Resultate: Bei allen 20 Patienten konnten die Resultate per Protokoll ausgewertet werden. Die Analyse der Ergebnisse ergab im Vergleich zu Placebo weder eine signifikante Reduktion der sekundären Schmerz-Sensitivität noch der sekundären Ausbreitung der Hyperalgesie- und Allodyniezonen. Ebenso kam es durch Pregabalin zu keiner verminderten Inzidenz von postoperativen Nebenwirkungen. Eine nachträgliche Berechnung des benötigten Stichprobenumfangs ergab eine Fallzahl von n=158 Probanden (=0,05, =0,2). Konklusion: In dieser Pilotstudie konnte keine antihyperalgetische und antiallodyne Wirkung durch Pregabalin nachgewiesen werden. Die Ergebnisse sind allerdings aufgrund der fehlenden Power durch die geringe Fallzahl zu relativieren. Jedoch könnten mit der in dieser Studie ermittelten Fallzahl von n=158 Probanden valide Aussagen zur antihyperalgetischen und antiallodynen Wirkung durch Pregabalin in einer nachfolgenden, dementsprechend größer angelegten Studie getroffen werden.

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