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Gewählte Publikation:

Hutgrabner, ChS.
Geschlechtsspezifische Differenzen in der Akzeptanz der Tabakgesetznovelle.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2010. pp.82. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Smolle-Juettner Freyja-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Die Studie analysiert persönliche Faktoren (Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Rauchverhalten) von 518 Probanden sowie deren Angaben zu folgenden Themenblöcken: 1)Belästigung durch Tabakrauch 2)Präferierte Lokaltypen beim Ausgehen 3)Beurteilung der österreichischen Gesetzeslage Nichtraucherlokale, Raucherlokale und Lokale mit Raucher- und Nichtraucherzonen wurden berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen einen Gesamtraucheranteil von 36% in der Studie (Männer:41%, Frauen:32%). Ad 1): Eine große Mehrheit der Frauen von über 96% fühlt sich in irgendeiner Form durch Tabakrauch belästigt. Männer fühlen sich zu über 90% belästigt, das Gesamtkollektiv gibt zu knapp 94% an sich durch Tabakrauch belästigt zu fühlen. Verständnis für Raucher haben Frauen zu rund 64%, Männer zu rund 74%, der Studiendurchschnitt zu 68%. Ad 2): 41,5% der Teilnehmer ist der Lokaltyp egal (Frauen: 36%,Männer: 48%).Die am häufigsten präferierten Lokale sind Nichtraucherlokale und Nichtraucherzonen. Frauen bevorzugen hier stärker Nichtraucherlokale (31%) und Nichtraucherzonen (24%) als Männer (24% Nichtraucherlokale, 16,5% Nichtraucherzonen).Raucherlokale werden zu rund 13% präferiert, Raucherzonen zu 6,6%.Bei Raucherlokalen und Raucherzonen unterscheiden sich Frauen und Männer hinsichtlich der Präferenz, nicht signifikant vom Studiendurchschnitt. Ad 3):Knapp 66% der Teilnehmer votieren für ein generelles Rauchverbot in Gaststätten, mehr Frauen als Männer stimmen dafür. Gesundheitsschutz ist für eine Mehrheit von über 88% vorrangig.Frauen stimmen stärker für Gesundheitsschutz als Männer. Ähnlich das Bild bei der Beurteilung des Gesetzes an sich. 64,5% aller Teilnehmer befinden das derzeitige österreichische Gesetz als unzureichend, hier ist ebenfalls der Frauenanteil (rund 69%) größer als der Männeranteil (rund 59%). Die Resultate sprechen klar für eine Revision der Tabakgesetznovelle. Diese wird in ihrer derzeitigen Form als unzureichend empfunden. Die Studienteilnehmer stimmen auch mehrheitlich für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Geschlechtsspezifische Differenzen: Es rauchen mehr Männer, die Männer zeigen sich toleranter gegenüber Rauchern, eine Mehrheit der Männer war auch in Raucherlokalen anzutreffen und männliche Teilnehmer achten weniger auf ihre Gesundheit.Frauen zeigen sich als gesundheitsbewußteres Geschlecht, es rauchen weniger Frauen als Männer, Frauen stört Tabakrauch enorm, Frauen bevorzugen verstärkt Nichtraucherlokale und Frauen legen mehr Wert auf Gesundheitsschutz als Männer.

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