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Gewählte Publikation:

Wutte, N.
CXCL13 Chemokine as a diagnostic marker for Lyme neuroborreliosis
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2009. pp.93. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Palfner-Wutte Nora Johanna
Betreuer*innen:
Aberer Elisabeth
Kleinert Gertrude
Altmetrics:

Abstract:
Lyme Borreliose ist eine häufige Infektionskrankheit mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi, die durch Zecken übertragen wird. Die Krankheit kann verschiedene Organsysteme betreffen, von einem frühen in ein spätes Stadium übergehen oder auch spontan ausheilen. Die Diagnose der Neuroborreliose begründet sich derzeit auf klinischem Erscheinungsbild, lymphomonozytärer Liquorpleiozytose sowie dem Nachweis einer intrathekalen Antikörper Produktion. Da der Antikörpernachweis in 20% der Fälle nicht oder erst spät gelingt und direkte, kulturelle Erregernachweise sowie PCR häufig falsch negativ sind erweist es sich in Zusammenspiel mit einer atypischen klinischen Präsentation oft als sehr schwierig, eine Therapieindikation festzustellen oder die Therapie rechtzeitig zu beginnen. Im Rahmen des chronischen Entzündungsprozesses bei Lyme Borreliose zeigt sich eine ektope Expression des Chemokins CXCL13 in Gewebe, Blut und Liquor. CXCL13 Serum Werte wurden in der Literatur bisher noch nicht untersucht. Wir analysierten 75 Liquor-Serum Paare von Patienten der Neurologie und der Pädiatrie mit Verdacht auf Neuroborreliose. Alle Patienten mit gesicherter und wahrscheinlicher Neuroborreliose wiesen erhöhte CXCL13 Werte im Liquor auf (>100 pg/ml). In 28,6% der Fälle war eine Erhöhung der CXCL13 Werte im Liquor bereits vor dem Auftreten autochtoner Antikörper nachweisbar. Kontrollpatienten mit aseptischer Meningitis und/oder Facialisparese als Differentialdiagnose der Neuroborreliose zeigten normale CXCL13 Werte. Erstmals wurden CXCL13 Werte auch bei Kindern gemessen, wobei kein Unterschied zu den Werten erwachsener Patienten festgestellt wurde. Serum CXCL13 Werte zeigen eine starke Streuung bei Neuroborreliose Patienten. Wir bestimmten CXCL13 mittels ELISA bei 95 Patienten mit chronischer Lyme-Borreliose (positive Borrelienserologie, Acrodermatitis chronica atrophicans) im Vergleich zu 13 Patienten mit klinisch bestätigter akuter Lyme Borreliose und 300 gesunden Kontrollpatienten sowie 87 dermatologischen Kontrollpatienten. Der vermutete Cut-off für Serum CXCL13 Werte liegt bei 105-115 pg/ml. Aufgrund der großen Streuung innerhalb der einzelnen Gruppen kann die Therapiebedürftigkeit von Patienten mit positiven Antikörpern jedoch nicht ermittelt werden, obwohl nach Therpaie ein Abfall stattfindet. Bei Patienten mit Erythema migrans war keine Erhöhung der CXCL13 Werte festzustellen, bei Borrelienlymphozytomen zeigte sich eine starke Erhöhung. Patienten mit Hautkrebs, Erysipel, Psoriasis vulgaris und Autoimmundermatosen zeigen ebenfalls stark erhöhte CXCL13 Werte.

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