Gewählte Publikation:
Feigl, G.
Hypophysäre Insuffizienzentwicklung nach radiochirurgischer Behandlung von Hypophysenadenomen.
[ Dissertation ] Graz Karl-Franzens University; 2001.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Leb Georg
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Mokry Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die postoperative Radiotherapie spielt bei der Behandlung von radiologisch gesicherten Restadenomen und bei der Persistenz von aktiven endokrinen Störungen (z.B. Postoperativer florider Akromegalie oder persistierendem Morbus Cushing) eine unentbehrliche Rolle. Wie viele Studien, die zum Teil erstaunlich lange Beobachtungszeiträume beschreiben, zeigen kann damit einerseits die lokale Tumorkontrolle in einem hohen Prozentsatz gewährleistet werden und andererseits in den meisten Fällen auch eine endokrine Heilung erreicht werden. Eine der wesentlichen unerwünschten Folgeerscheinungen der radiotherapeutischen Behandlung von Hypophysenadenomen ist die progrediente Entwicklung hypophysärer Insuffizienz, deren Ursache in der nicht vermeidbaren Mitbestrahlung der hypothalamisch-hypophysären Strukturen zu sehen ist. Durch die Einführung der radiochirurgischen Behandlung in dieser endokrin heiklen Region im Allgemeinen und beim Vorliegen von Hypophysenrestadenom im Besonderen hefte man unter anderem die Hoffnung, die Nebenwirkungen auf Hypothalamus und Hypophyse zu minimieren. Die Besonderheit der radiochirurgischen Methode (durch ein Leksell Gamma Knife oder einen modifizieren Linearbeschleuniger) liegt in der Möglichkeit der einzeitigen, äußerst präzisen Applikation einer hohen Dosis auf das Tumorvolumen, wobei ein steiler Dosisabfall außerhalb desselben eine maximale Schonung des angrenzenden Gewebes garantiert. Es besteht also die Hoffnung durch diese Form der Behandlung die Inzidenz und das Ausmaß der hypophysären Insuffiziensentwicklung zu verringern. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei große Abschnitte: Im ersten wird die Problematik der Hypophysenadenome in groben Umrissen dargestellt. Es werden darin die physiologischen und pathophysiologischen Verhältnisse, die klinischen Auswirkungen und therapeutischen Optionen prinzipiell geschildert. Im zweiten Abschnitt wird die Problematik des nur inkomplett operablen Hypophysenadenoms aufgearbeitet. Besonders Augendmerk wird auf die Schilderung der hypophysären Insuffizienzentwicklung, insbesondere nach erfolgter Radiotherapie gelegt. Die Beschreibung der radiochirurgischen Behandlung, die nun in vermehrtem Maße zur postoperativen Behanldung angeboten wird, wird in einem historischen und einem technischen Kapitel abgehalten. Der dritte Abschnitt stellt die Aufarbeitung der seit April 1992 an der Universitätsklinik für Neurochirurgie (Vorstand o. Univ. Prof. Dr. Gerhard Pendl) behandelte Patienten mit Hypophysenadenomen vor.