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Gewählte Publikation:

Kollegger, J.
Behandlungsstrategien bei intrakraniellen Aneurysmen des vertebrobasilären Blutkreislaufs.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2009. pp.76. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Leber Klaus
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Aufgrund der anatomischen Verhältnisse gilt die endovaskuläre Therapie im vertebrobasilären Kreislauf als die bevorzugte Methode. Diese Studie soll diese Therapie auf Effektivität und Risiko prüfen. Methodik: Eine retrospektive Studie wurde bei 151 PatientInnen (112 weiblich, 39 männlich) mit einem Durchschnittsalter von 52,9 Jahren (16-80) von Jänner 1992 bis August 2007 durchgeführt. Es präsentierten sich 39 (25,8%) PatientInnen mit nicht rupturierten Aneurysmen, sowie folgende PatientInnen mit rupturierten Aneurysmen: 25 (16,6%) mit Hunt und Hess Grad I, 32 (21,2%) mit Grad II, 25 (16,6%) mit Grad III, 10 (6,6%) mit Grad IV und 20 (13,2%) mit Grad V. Das klinische Ergebnis, gemessen am Barthel-Index (BI) und Karnofsky-Performance-Score (KPS), konnte bei 83,4% der PatientInnen mit einem mittleren Beobachtungszeitraum von 40 Monaten eruiert werden, wobei Werte im BI >90 und im KPS >90% als akzeptable Resultate bezeichnet wurden. Ergebnisse: Von 144 singulären und 14 multiplen Aneurysmen mit einem mittleren Durchmesser von 8mm (2-28mm) wurden insgesamt 118 endovaskulär, 9 mikrochirurgisch und 31 konservativ behandelt. Ein gutes Ergebnis bei PatientInnen mit nicht rupturiertem Aneurysma wurde im BI zu 87,5% (28/32) nach endovaskulärer Therapie (EV) und zu 100% (3/3) nach mikrochirurgischer Therapie (MCH) bzw. im KPS zu 71,9% (23/32) und zu 66,7% (2/3) erzielt. Bei PatientInnen mit rupturiertem Aneurysma stellte sich ein gutes Resultat im BI nach EV bei 86,2% (50/58) und nach MCH bei 100% (3/3) bzw. im KPS bei 77,6% (45/58) nach EV und bei 100% (3/3) nach MCH dar. Die behandlungsassoziierte Mortalität nach MCH war gleich Null, nach EV 4,2% (5/118). Eine vollständige Embolisation konnte in 59,3% (70/118) der Aneurysmen erzielt werden. Rezidive traten bei 22% (26/118) der endovaskulär versorgten Aneurysmen auf. Schlussfolgerung: Aufgrund der geringen Fallzahl mikrochirurgisch behandelter Aneurysmen ist ein Vergleich im eigenen Patientenkollektiv nicht möglich, aber hinsichtlich Morbidität und Mortalität entsprechen die Ergebnisse denen internationaler Literatur. Nach EV wird ein gutes Resultat von 61,8% bis 91% bzw. nach MCH von 55,5% bis 90,9% und eine behandlungsassoziierte Mortalität nach EV bis zu 10% bzw. nach MCH bis 44,4% angegeben. Rezidive werden nach endovaskulärer bis zu 32,4% und nach mikrochirurgischer Therapie bis zu 1,5% beschrieben.

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