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Schönherr, S.
Mangelernährung in österreichischen Pflegeheimen - ein heimliches Leid.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2009. pp.90.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Bauer Silvia
- Advisor:
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ältere Menschen in Institutionen zählen aufgrund vieler altersabhängiger Veränderungen zu einer Hochrisikogruppe für die Entstehung von Mangelernährung. In der Praxis treten aber zahlreiche Probleme bei der Erfassung von Mangelernährung auf, obwohl die adäquate Erfassung entscheidend für die anschließende Behandlung von mangelernährten PflegeheimbewohnerInnen ist. Laut internationalen Studien bewegte sich die Prävalenz von Mangelernährung bei PflegeheimbewohnerInnen zwischen 2 % und 71 %. In diesen Studien wurden aber unterschiedliche Erfassungsinstrumente bzw. Indikatoren verwendet, welche die Vergleichbarkeit erheblich einschränken. Die Landesweite Prävalenzerhebung pflegebezogener Daten (LPZ) schafft zwischen verschiedenen Ländern, zwischen Einrichtungen und, bei regelmäßiger Teilnahme, Vergleiche über die Zeit hinweg. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde anhand dieser Prävalenzerhebung, der ein deskriptives Design zugrunde liegt, u. a. die Prävalenz von Mangelernährung in österreichischen Pflegeheimen erfasst. Dabei zeigte sich, dass laut einem BMI < 20 kg/m2 15,8 % der BewohnerInnen mangelernährt waren. Nach einem 5 %-igen Gewichtsverlust lag die Rate bei 4,1 % und dem Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) zufolge waren 23,6 % einem moderaten bzw. hohen Mangelernährungsrisiko ausgesetzt. Es wurde deutlich, dass ältere BewohnerInnen vermehrt von Mangelernährung betroffen waren, wobei sich aber kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigte. Zu einer Hochrisikogruppe gehörten BewohnerInnen mit einem Dekubitus oder Schluckstörungen. Zu den häufigsten eingeleiteten Maßnahmen bei mangelernährten BewohnerInnen gehörte die Sicherstellung der Flüssigkeitszufuhr, das Einschalten einer/eines DiätassistentIn, das Verabreichen energiereicher Zwischenmahlzeiten sowie oraler Nahrungsergänzungsmittel. Durch diese erstmalige Prävalenzerhebung in Österreich wurde ein Grundstein gelegt, auf dem aufgebaut werden kann, da dadurch teilnehmende Einrichtungen in der Lage sind über Präventionsmaßnahmen und Interventionen bei mangelernährten BewohnerInnen zu reflektieren, etwaige Veränderungen festzustellen und entsprechend ihre Praxis zu verbessern.