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Peterz, I.
Therapie des Keratokonus mittels Riboflavin/UVA-Kollagen-Crosslinking.Biochemische Veränderungen des Hornhautkollagens
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2009. pp.61. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schmut Otto
Altmetrics:

Abstract:
Der Keratokonus ist eine Erkrankung der Hornhaut, die unter stetem Visusverlust einen langsam progredienten Verlauf zeigt. Zur konservativen Therapie stehen derzeit Methoden, wie Brillenanpassung oder spezielle Keratokonuslinsen zur Verfügung. Zu den operativen Therapieverfahren zählt unter anderem die Keratoplastik, die den Goldstandard in der Therapie des weit fortgeschrittenen Keratokonus darstellt. Mit der Riboflavin/UVA-Quervernetzung (Crosslinking) wurde eine Therapiemethode entwickelt, die sich zur Zeit in klinischer Evaluierung befindet. Bei diesem neuen Behandlungsverfahren wird durch Aufbringen einer Riboflavinlösung auf die deepithelialisierte Hornhaut und anschließender UVA- Bestrahlung eine künstliche Erhöhung des Vernetzungsgrades des Kollagens der Hornhaut erzielt und die krankheitsbedingte verringerte mechanische Stabilität der Cornea kompensiert. Einerseits wird dadurch eine Verbesserung des Visus erreicht und andererseits eine Zunahme des Keratokonus und damit die Progredienz der Erkrankung verzögert. Die Riboflavin/UVA-Quervernetzung lässt sich anhand von Veränderungen der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Kollagens in der vorliegenden Studie eindrucksvoll darstellen. Es konnte in den Versuchen eindeutig gezeigt werden, dass Kollagenlösungen nach Zugabe von Riboflavin und anschließender UVA-Bestrahlung eine Zunahme der Zähigkeit erfahren, die bis zur Bildung eines Gels reicht, welches viskosimetrisch nicht mehr messbar ist. Die klinische Bedeutung der Crosslinkingtherapie des Keratokonus in Hinblick auf Langzeiteffekte, eventuelle Spätfolgen oder auch Komplikationen kann nach derzeitiger Datenlage noch nicht endgültig beurteilt werden. Prinzipiell jedoch ist die Crosslinkingtherapie eine einfach durchzuführende und relativ kostengünstige Therapiemethode, die nach jetzigen Erfahrungen als komplikationsarm und nebenwirkungsarm einzustufen ist.

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