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Cepic, S.
Pulpanekrose nach Zahntrauma: eine Nachuntersuchung der Daten von 200 Zähnen
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz, Medical University; 2009. pp.69. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ebeleseder Kurt
Altmetrics:

Abstract:
Das Ziel dieser Studie war, die ganzen endodontischen Umstände zu verstehen, die sich von Beginn des Traumas bis zur Erstbehandlung entwickeln. Sie ist von hochgradigem klinischem Interesse für die Diagnostik, Behandlung und Prognose weiterer Traumaunfälle. Dafür wurde ein Gut von 200 Zähnen untersucht. Mit Hilfe der Eintragungen in den Krankengeschichten und anhand der Anfangsröntgen, Zwischenkontrollröntgen und Abschlussröntgen, sowie mit einem selbsterstellten Datenblatt wurden die dafür notwendigen Informationen erfasst. Fragen wie das Alter des Patienten zum Zeitpunkt des Traumas und der Trepanation, Geschlecht, häufigste Verletzungen, röntgenologische Befundung, Art des Traumas, Pulpakonsistenz, Geruch, Farbe, Sensibilität, klinische Zeichen wurden beantwortet. Die meisten Patienten waren männlichen Geschlechts mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren. Die evaluierten Zahntraumen betrafen am häufigsten den Oberkiefer mit besonderer Lokalisation am Zahn 21. Die durchschnittliche Dauer bis zur Trepanation betrug 2-4 Monate, abhängig vom Behandlungsbedarf. Die Indikation zur Trepanation ist gegeben, wenn eine infektiöse Pulpanekrose vorliegt. Klinisch wird die Pulpanekrose anhand der negativen Sensibilität, Verfärbung, röntgenologische Befundung und klinischen Zeichen diagnostiziert. Im klinischen Alltag steht man zumeist vor dem Problem, dass nicht alle Kriterien zur sicheren Diagnose einer Pulpanekrose gegeben sind und somit unter Umständen auch Zähne trepaniert werden, bei denen dies theoretisch nicht indiziert wäre. In der vorliegenden Studie wiesen nur 17% der Zähne alle Zeichen einer Pulpanekrose auf. Man konnte beobachten, dass zu 88% Dislokationsverletzungen vorlagen und diese aufgrund der fehlenden Revaskularisierung mit eventueller Bakterieninvasion zur Pulpanekrose gekommen sein dürften. Durch sofortige antibiotische Maßnahmen konnten klinische und röntgenologische Zeichen minimiert werden. Die möglichst rasche Erstbehandlung und die gewählte Methode zur Versorgung traumatisierter Zähne ist für den Behandler eine Herausforderung, von der die Vitalität, die Ästhetik, die Funktion und die Zufriedenheit der Patienten abhängen.

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