Selected Publication:
Lechner, M.
Insulinresistenz in der normalen und diabetischen Schwangerschaft.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2009. pp. 148
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Desoye Gernot
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Prävalenz der Adipositas hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Sie stellt eine ernst zu nehmende Bedrohung für die gesamte Bevölkerung dar. Von Übergewicht spricht man ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 kg/m2 und von Adipositas ab einem BMI von 30 kg/m2. In den letzten Jahrzehnten ist auch die Prävalenz des Gestationsdiabetes mellitus (GDM) angestiegen. Der Anstieg steht in positiver Korrelation mit der Zunahme der Prävalenz von Adipositas. GDM ist als eine erstmals während der Schwangerschaft (SS) aufgetretene oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung definiert. Die Diagnosestellung ist mit einem gezielten Screening, einschließlich des oralen Glukosetoleranztests (oGTT), möglich. Adipositas und GDM gemeinsam ist die Insulinresistenz, eine verminderte biologische Wirkung des Hormons Insulin auf die Zellen des menschlichen Körpers. Diese führt zu Stoffwechselstörungen, hormonellen Veränderungen und immunologischen Reaktionen, und ist daher von großem Interesse im Hinblick auf die Forschung. Im Körper kommt es während der SS zu multiplen Veränderungen. Die werdende Mutter entwickelt mit zunehmender SS eine physiologische Insulinresistenz, die bei einigen Frauen zu GDM führt. Lange Zeit wurden hierfür die SS-Hormone, wie Progesteron, die Östrogene, Prolaktin, humanes Plazentalaktogen (hPL) und noch andere verantwortlich gemacht, jedoch zeigte sich, dass auch andere bioaktive Mediatoren Einfluss auf diese Veränderungen nehmen. Das Fettgewebe galt ursprünglich als Energiespeicherdepot. Es wurde jedoch festgestellt, dass das Fettgewebe ein in hohem Grade endokrin aktives Organ ist, das eine Reihe von Hormonen sezerniert, wie zum Beispiel die Adipozytokine und auch andere, die einen Einfluss auf den Energie- und Glukosemetabolismus und die Insulinsensitivität haben. Die aktuellen Kenntnisse bezüglich der Wirkungen und Regulation der wichtigsten Adipozytokine werden in dieser Arbeit zusammengefasst und deren Zusammenhang mit Adipositas, GDM und Insulinresistenz diskutiert. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine internationale Literaturzusammenfassung im Zeitraum von 1967 bis Januar 2009. Die Recherche erfolgte in der internationalen Datenbank PubMed. Es wurden 299 verwertbare Publikationen gefunden und evaluiert.