Gewählte Publikation:
Stradner, MH.
Medical relevance of HULC, a novel gene associated to liver cancer.
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2005. pp.80.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Stradner Martin Helmut
- Betreuer*innen:
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Trauner Michael
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Zatloukal Kurt
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- Abstract:
- Das Leberzell- oder Hepatocelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit einer der häufigsten malignen Tumoren. Zwar tritt es in der westlichen Welt eher selten, jedoch mit steigender Tendenz, auf. Das HCC entwickelt sich in Europa in der überwiegenden Anzahl der Fälle auf dem Boden der Leberzirrhose. Diese wiederum ist das Endstadium zahlreicher chronischer Lebererkrankungen, so zum Beispiel alkoholischer und viraler Hepatitiden. Die Tumorerkrankung wird meist erst im Endstadium symptomatisch oder die Symptome werden von der zugrunde liegenden Leberzirrhose verschleiert. Weiters ist das HCC mit einer sehr ungünstigen Prognose behaftet. Abhängig vom Tumorstadium liegt die Lebenserwartung ohne Behandlung lediglich bei 1 bis 8 Monaten. Kurativ kann das HVV im Frühstadium durch Resektion und Lebertransplantation behandelt werden. Um die Erkrankung daher möglichst früh zu erkennen, wird empfohlen, Patienten mit Leberzirrhose regelmäßig auf das Auftreten eines HCC zu untersuchen. Trotz zahlreicher diagnostischer Möglichkeiten, wird das HCC spät erkannt, so dass kurative Eingriffe meist nicht mehr durchführbar sind. Daraus ergibt sich der dringende klinische Bedarf nach einem sensitiven Diagnosticum, mit dem das HCC auch im Frühstadium erkennbar ist.
Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, sich diesem Problem in einem molekularbiologischen Ansatz zu nähern. Dazu wurde ein bisher unbekanntes Gen, ausgewählt, dessen Expression in einem HCC fokussierten cDNS-microarray die höchste Deregulation im HCC zeigte und von uns daher HULC (highly upregulated in liver cancer) genannt wurde. Es konnte gezeigt werden das HULC keinerlei Protein kodiert und daher als nicht kodierende (nc) RNS angesehen werden muss.
Um das Expressonsmuster der HULC RNS im Gewebe zu untersuchen, wurde die Methode der radioaktiven in situ Hybridisierung angewandt. Dazu wurden Gewebeproben von 3 HCCs und einer nicht neoplastisch veränderten Leber verwendet. In allen HCC Schnitten zeigte sich eine deutliche Korrelation des HULC Signals zu Tumorzellen, während die Zellen umliegenden Tumor Stromas keinerlei Signal aufwiesen. Auch die tumorfreie Leberprobe zeigte wie erwartet kein Signal. In höheren Vergrößerungen der Tumorzellen konnte zudem ein cytoplasmatisches Verteilungsmuster des HULC Signals entdeckt werden.