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Schlick, K.
Incidence of therapy-related myelodysplastic syndrome/acute myeloid leukaemia after conventional therapy or autologous stem cell tranplantation for Hodgkin´s disease: a systematic review
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz, Austria; 2009. pp.62.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Berghold Andrea
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Sill Heinz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel der Studie: Therapie-assoziierte(s) myelodysplastisches Syndrom (t-MDS) und akute myeloische Leukämie (t-AML) stellen eine oftmals letale Spätkomplikation der Therapie von Patienten mit Morbus Hodgkin dar. Verlässliche Inzidenzangaben für die beiden Therapiemodalitäten - konventionelle Radio-Chemotherapie und Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation (ASCT) - fehlen.
Methodik: Um diese Frage zu beantworten, führten wir einen systematischen Review durch. Über die Datenbanken MEDLINE, EMBASE und Cochrane Library sowie durch Screening von Konferenzbeiträgen und Referenzlisten wurden jene Originalarbeiten identifiziert, die definierten Suchbegriffen entsprachen. Diese wurden sodann auf Erfüllung von Einschlußkriterien geprüft. Die relevanten Daten wurden aus den ausgewählten Originalarbeiten extrahiert und analysiert.
Ergebnisse: Zwischen 1979 und 2008 wurden 3266 Originalarbeiten identifiziert, von denen 56 den Einschlußkriterien entsprachen. In 55 Kohortenstudien und einer randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) wurde über 30572 Patienten berichtet. 49 Studien behandelten die konventionelle Therapie und 6 die Hochdosistherapie mit ASCT. Das mediane Follow-up lag zwischen 5 und 17.8 Jahren. Es wurden insgesamt 270 Fälle von t-MDS/t-AML beobachtet. Das am häufigsten verwendete Inzidenzmaß war die crude incidence welche von 0 bis 5.4% im konventionellen und von 1,9% bis 14,8% im ASCT Setting reichte. Die eine randomisierte kontrollierte Studie, die konventionelle Therapie mit ASCT verglich, gab eine Inzidenz von t-MDS/t-AML von 0.9% bzw. 2% an.
Schlußfolgerung: Die Ergebnisse dieses systematischen Reviews weisen darauf hin, dass die Hochdosistherapie mit ASCT höhere Inzidenzen an t-MDS/t-AML als die konventionelle Therapie bei Patienten mit HD aufweist. Dies ist ein wesentlicher Indikator für die Rolle von kumulativer Toxizität in der Pathogenese dieser sekundären Neoplasien.