Gewählte Publikation:
Rösler, D.
Konsiliarpsychiatrische Outcome-Studie zu den Auswirkungen einer Lebertransplantation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, kognitive Performanz und psychiatrische Komorbidität bei transplantierten Patienten im Verlauf.
[ Dissertation ] University of Medicine of Graz; 2008. pp.66.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pieringer Walter
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Rothenhäusler Hans-Bernd
- Altmetrics:
- Abstract:
- Im Zeitraum von November 2006 bis April 2007 führte die konsiliarpsychiatrische Abteilung der Meduni Graz in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Transplantationschirurgie eine retrospektive Outcomestudie an Patienten mit orthotoper Lebertransplantation (OLT) durch, wobei auf die folgenden psychiatrischen Komorbiditäten eingegangen wurde: Alkoholismus, Kognition, Prävalenz einer posttraumatischen Stress-Störung (PTSD), sowie Depressivität, gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQOL) und sexuelle Zufriedenheit.
76 Patienten konnten eingeschlossen werden, bestehend aus 21 Frauen und 55 Männern.
Das Gesamtkollektiv wurde in 2 Hauptgruppen unterteilt, nämlich Patienten, welche aufgrund von alkoholischem Leberversagen transplantiert wurden (ALDs, n=34) und solche, bei denen andere Gründe (virale Hepatitis, hepato-, oder cholangiozelluläres Karzinom, genetisch determinierte Lebererkrankungen wie primär sklerosierende Cholangitis oder primär biliäre Zirrhose,..) für die LTX verantwortlich waren (Non-ALDs, n=42).
METHODIK: Es wurde zur Datenakquisition ausschließlich international bestens validierte psychometrische Tests herangezogen:
Der MALT (Münchner Alkoholismus Test), die posttraumatische Stress-Skala (PTSS-10), die Hamilton Depression Scale. Der Syndrom Kurztest (SKT),der Untertest Sexualität des Freiburger Lebenszufriedenheitstests, die Short-Form-36 (SF-36), sowie SPSS.
RESULTATE: Die ALD-Gruppe zeigte in allen von uns untersuchten Parametern die schlechteren Ergebnisse, wenn auch die multivariate Varianzanalyse keine statistische Signifikanz zutage förderte. Allerdings zeigte der Test auf Zwischensubjekteffekte mögliche tendenzielle Unterschiede hinsichtlich Depressivität und sexueller Zufriedenheit auf.
Unterteilte man die 2 Hauptentitäten bezugnehmend auf den Alkoholkonsum im Zeitraum post transplantationem in trockene bzw. trinkende ALDs bzw. Non-ALDs weiter, so bekam man jeoch weitaus heterogenere Ergebnisse. Zwar bestätigte sich hinsichtlich des Alkoholismus im Follow-up die benefitäre Stellung der Non-ALDs (2,4% tranken regelmäßig, 16,7% zeigten Anzeichen für Alkoholismus, gegenüber 35,3% bzw. 26,5% innnerhalb der ALD-Gruppe), jedoch war dies bei den übrigen zusätzlichen Komorbiditäten nicht immer der Fall.
Obwohl die Subdivision in trockene bzw. trinkende ALDs bzw. Non-ALDswiederum keine statistische Signifikanz hervorbrachte (Wilks lambda belief sich auf 0,902, mit einem p-Wert von 0,129), zeigte der Test auf Zwischensubjekteffekte mögliche Tendenzen im Bezug auf die PTSD-Prävalenzen an.