Selected Publication:
Jirosch, C.
Die Bedeutung der Psychoedukation versus ärztlicher Beratung in der Therapie schizophrener Störungen. Der Versuch einer wissenschaftlichen Gegenüberstellung dieser beiden Interventionsformen.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] University of Medicine of Graz; 2008. pp.117.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Rothenhäusler Hans-Bernd
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- Abstract:
- Hintergrund:
Die Entwicklung der Neuroleptika im letzten Jahrhundert und vor allem die Einführung der atypischen Antipsychotika stellt einen Meilenstein in der Behandlung der Schizophrenien dar. Die medikamentöse Behandlung führt zwar zu einer Verbesserung der Symptome, bringt aber auch Nebenwirkungen mit sich. Daher ist die Compliance niedrig und die Rückfallsrate hoch. Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell weist auf die Notwendigkeit hin, auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu intervenieren um nachhaltige Therapieerfolge zu erzielen.
In der vorliegenden Arbeit soll eruiert werden, welche Rolle die ärztliche Beratung beziehungsweise die Psychoedukation in der Therapie schizophrener Störungen spielen.
Methoden:
Zur Untersuchung der Bedeutung dieser beiden oben angeführten Interventionsformen wurde eine Literaturrecherche durchgeführt.
Resultate:
Durch die Anwendung jeweils eines Verfahrens können zahlreiche Faktoren beeinflusst werden, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität des Patienten führen. Die Psychoedukation steigert auch im Langzeitverlauf die Compliance und senkt die Rehospitalisierungsrate, was auf die Integration der Angehörigen in Form von eigenen Gruppen zurückzuführen ist.
Zusammenfassung:
Die Patienten können von beiden Interventionsformen profitieren. Die strukturierte Psychoedukation eignet sich besonders gut zur allgemeinen Informationsvermittlung, die Bildung von Schicksalsgemeinschaften fördert die emotionale Entlastung und der Unterricht in Gruppen erleichtert die Entwicklung sozialer Kompetenzen.
Bei konkreten individuellen Problemen und beim Treffen diagnostischer und therapeutischer Entscheidungen ist die ärztliche Beratung der Psychoedukation überlegen.
Für einen anhaltenden Therapieeffekt ist eine Kombination dieser beiden Interventionen empfehlenswert. Der Patient sollte diese im Optimalfall in Form von Auffrischungseinheiten in Anspruch nehmen können.