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Gewählte Publikation:

Kraßnig, R.
Die lokale Applikation von Silber in der Behandlung von Protheseninfekten.
Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Medizin; [ Dissertation ] Medizinische Universität Graz; 2008. pp.78.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Krassnig Renate
Betreuer*innen:
Krause Robert
Seggl Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
In der vorliegenden Arbeit wurden Knochenzement, versetzt mit Nanosilber und unterschiedlichen Konzentrationen Silbersulfat, sowie Feinsilber in Form von Plättchen, hinsichtlich der Freisetzung von Silberionen in ein flüssiges physiologische Medium analysiert. In einer ergänzenden Versuchsanordnung wurden die verwendeten Materialien mittels Agar Diffusionstest auf ihre antimikrobielle Potenz untersucht. Zur Analyse der Freisetzung von Silberionen aus den verwendeten Materialien wurden zwei in vitro Modelle erstellt. Anhand des ersten Modells, der statischen Elution, konnten Erkenntnisse über eine maximal lokal akkumulierende Silberionenkonzentration in einem Zeitraum von neun Wochen gewonnen werden. Mit dem zweiten Modell, der dynamischen Elution, wurde ein permanenter Austausch mit der Umgebung nachgestellt. Den Ergebnissen der Elutionsversuche ist zu entnehmend, dass eine Beimengung von 1 % Nanosilber, 0,1% Silbersulfat jeweils in Gewichtsprzent bezgoen auf Silber, sowie die Verwendung von Feinsilberplättchen zu keinem Zeitpunkt Silberionen in einer bakteriziden Konzentration freisetzten, welche in der Literatur mit 260g/l Ag+ beschrieben ist. Besonderes Augemerk bedarf auch die Testung der Silberplättchen, welche keine bakterizide Wirkung, jedoch eine im Bereich der den Biofilm destruierenden Wirkung liegende Konzentration erreichten. Die Maximalkonzentration an Silberionen betrugen 466,5 g/l für 0,5% Silbersulfatbeimengung, 1206g/l für 1% Silbersulfatbeimengung und 21520g/l für 5% Silbersulfatbeimengung in Gewichtsprozent bezogen auf Silber zum Knochenzement. Im Agardiffusionstest zeigten, mit Ausnahme der Beimengung von 1% Nanosilber zum Knochenzement, alle verwendeten Materialien eine Hemmhofbildung, welche mit steigender Konzentration zunahm. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Silberionen ab einer Konzentration von 1200g/l eine schädigende Wirkung auf Fibroblasten ausüben können, liegt die ideale Beimengung von Silbersulfat zum Knochenzement bei 0,5% bzw. 1%. Die Anwendbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse im klinischen Bereich wird Gegenstand nachfolgender Untersuchungen sein.

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