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Gewählte Publikation:

Tomazic, PV.
Endonasale Transsphenoidale Hypophysenchirurgie Die Grazer Methode
[ Dissertation ] Graz Medical University; 2008.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Tomazic Peter Valentin
Betreuer*innen:
Mokry Michael
Stammberger Heinz
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Seit Februar 2003 wird an der Medizinischen Universität Graz die Endoskopische Endonasale Transsphenoidale Hypophysenchirurgie in Kooperation der HNO Universitätsklinik Graz mit der Universitätsklinik für Neurochirurgie angewandt. Diese Methode ersetzt weltweit zunehmend die herkömmliche Mikroskop-gestützte Hypophysenchirurgie, wobei der Grazer Gruppe die Rolle eines internationalen Referenzzentrums zukommt. Material und Methoden: Bei der Endoskopischen Endonasalen Transphenoidalen Hypophysenchirurgie arbeiten ein HNO- und ein Neurochirurg in Vier-Hand Technik zusammen, um einen transnasalen Zugangsweg zur Sella über die Keilbeinhöhle zu schaffen. In den überwiegenden Fällen werden Adenome der Hypophyse operiert. Die Operation wir in Graz routinemäßig unter bildgestützter Navigation mit CT/MR Fusionstechnologie durchgeführt. In einem Zeitraum von Februar 2003 bis einschließlich Oktober 2007 wurden 143 Patienten (78m und 65w) mit Hypophysenadenom mit dieser Technik operiert. In einer retrospektiven Studie wurde die Operationsmethode an Hand folgender Parameter analysiert: Alter, Geschlecht, Beschwerden/Befunde präoperativ, Adenomtyp/Ausdehnung/Verteilung, intraoperative Komplikationen, Operationsdauer, postoperativer Hormonstatus, postoperative MR-Bildgebung. Aufgrund unterschiedlich langer Nachbeobachtungszeiten wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt. Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 1h 52min (40 min 4h 04min). Der postoperative stationäre Aufenthalt lag im Durchschnitt bei vier Tagen. Die intraoperative Komplikationsrate war gering: Bei 147 Eingriffen ereignete sich keine Blutung aus der Arteria carotis interna und es wurden weder Strukturen des ZNS noch der Nervus opticus verletzt. Bei zehn Patienten (6,8%) zeigte sich intraoperativ eine Liquorfistel. Diese traten häufiger bei voroperierten Patienten und/oder suprasellärer Ausdehnung der Adenome auf. Alle wurden intraoperativ ausreichend und dauerhaft versorgt. In der Gruppe mit mindestens 12 Monaten Follow up zeigte sich eine Resttumorrate von 39%. Dieses Ergebnis wird aber dadurch relativiert, dass ein Viertel der betroffenen Patienten nicht mehr therapiebedürftig war und die Patienten in weiterer Folge beschwerdefrei waren. Bei den Übrigen konnte mit entsprechender Nachbehandlung eine sekundäre Beschwerdefreiheit erzielt werden. Schlussfolgerung: Die endonasale transsphenoidale Hypophysenchirurgie ist eine sichere und adäquate Methode zur Entfernung von Hypophysenadenomen.

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