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Gewählte Publikation:

Katschnig, C.
Einfluss wiederholter Apheresespenden auf den Kalzium- und Mineralstoffwechsel
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2008. pp. 105 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amrein Karin
Dobnig Harald
Altmetrics:

Abstract:
EINFÜHRUNG Die Apherese ist ein Verfahren, um selektiv Blutbestandteile wie Thrombozyten oder Plasma zu gewinnen. Normalerweise wird Citrat als Antikoagulans verwendet. Dieses bindet jedoch ionisiertes Kalzium und führt zu einer kompensatorischen Mobilisation von Kalzium aus dem Knochen. Derzeit ist nicht bekannt, ob Langzeitspenden den Knochenstoffwechsel und/oder die Knochendichte beeinflussen. ZIEL DER STUDIE Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob wiederholte Apheresen kurz- und/oder langfristige Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel und die Knochendichte haben. STUDIENDESIGN UND METHODEN Wir schlossen anfänglich 105 Plasma- und Thrombozytenspender (>15 Spenden in den letzten 6 Jahren) in eine offene, beobachtende Querschnittsstudie ein. In die Studiengruppe wurden letztlich 102 Spender (75,5% Männer, 24,5% Frauen) eingeschlossen und mit 102 für Geschlecht, Alter und BMI gematchten Kontrollprobanden (75,5% Männer, 24,5% Frauen) verglichen. Von den Probanden spendeten 69,6% ausschließlich Thrombozyten (T), während 30,4% regelmäßig sowohl Plasma als auch Thrombozyten (PT) spendeten. Die Anzahl der Spenden betrug zwischen 16 und 633 (Median 51; 46 bei T, 111 bei PT). Die Anzahl der Spenden/Jahr betrug zwischen 1,1 und 51,5 (Median 8,3; 3,4 bei T, 19,7 bei PT). Die Knochendichte wurde an Lendenwirbelsäule, Hüfte und Oberschenkelhals mittels DEXA ermittelt. Des Weiteren wurden ausgedehnte Labor- und Harnuntersuchungen durchgeführt. Verschiedene Variablen, unter anderem Fragen zu Life Style (Sport, Nikotin, Alkohol) und die alimentäre Kalziumzufuhr der Probanden, wurden mit einem Fragebogen erhoben. ERGEBNISSE Für Alter, Geschlecht, BMI, sportliche Betätigung und tägliche Kalziumzufuhr normalisierte statistische Analysen zeigten eine niedrigere Knochendichte der LWS in der Spendergruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der durchschnittliche Z-Score von L1-L4 lag in der Spendergruppe bei -0,28 0,11 und in der Kontrollgruppe bei 0,06 0,11 (p < 0,05). Der T Score betrug in der Spendergruppe -0,25 0,11 und 0,10 0,11 in der Kontrollgruppe (p < 0,05). Die Knochendichte an den anderen Messorten zeigte keine signifikant unterschiedlichen Ergebnisse. Die Blut- und Harnuntersuchungen zeigten, dass es durch die Apherese zu einem gesteigerten Knochenumbau und einem Netto-Kalziumverlust kommt. SCHLUSSFOLGERUNG Häufige Apheresen scheinen einen unabhängigen Risikofaktor für die Entwicklung einer geringeren Knochendichte der Lendenwirbelsäule darzustellen. Studien mit Beobachtungen über mehrere Jahre sollten initiiert werden, um eine langfristige Sicherheit f

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