Selected Publication:
Mautner, E.
Schwangerschaft und Geburt, medizinische und psychosoziale Einflussfaktoren auf die Lebensqualität und Befindlichkeit.
[ Dissertation ] Graz Medical University; 2008. pp.212.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Mautner Eva
- Advisor:
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Egger Josef Wilhelm
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Greimel Elfriede Renate
- Altmetrics:
- Abstract:
- Schwangerschaft und Geburt werden von vielen Autoren als Entwicklungsimpuls, kritisches Lebensereignis bzw. als Krise bezeichnet. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie sich dieses Life-Event auf die subjektive Lebensqualität (LQ) bzw. Befindlichkeit der Frauen auswirkt. Ziel der Untersuchung war es, medizinische und psychosoziale Risikofaktoren für Beeinträchtigungen der Lebensqualität und Befindlichkeit zu drei Erhebungszeitpunkten (24.-37. SSW, 2-5 Tage postpartum und 3-4 Monate postpartum) zu identifizieren. Hauptaugenmerk wurde auf den Einfluss von Risikoschwangerschaften und Migrationshintergrund gelegt. Die Stichprobe bestand aus 112 schwangeren Frauen. Die Daten wurden mit dem internationalen Lebensqualitätsfragebogen WHOQOL-BREF, dem Edinburgh Postnatal Depression Score (EPDS) und einer Schmerzempfindungsskala (SES) erhoben. Überprüft wurden die Fragestellungen und Hypothesen mittels univariater und multivariater Auswertungen. Die Ergebnisse zeigten, dass Schwangere im Vergleich zu Referenzdaten von Nicht-Schwangeren in ihrer physischen Lebensqualität signifikant eingeschränkter waren. Jüngeres Alter wirkte sich negativ auf die psychische und globale Lebensqualitätsdimension aus. Ältere Schwangere bewerteten ihre soziale Lebensqualität und Umweltdimension besser als Nicht-Schwangere. Weiters konnten Risikofaktoren für Einschränkungen der Lebensqualität bzw. Befindlichkeit in der Schwangerschaft und nach der Geburt identifiziert werden. Dies waren in der Schwangerschaft Frühgeburtlichkeit, mangelnde soziale Unterstützung, schlechte finanzielle Situation und eine unerwünschte Schwangerschaft. Kurz nach der Geburt stellten sich eine Neigung zu Depression in der Schwangerschaft, eine frühe Schwangerschaftswoche bei der Geburt und ein schlechter Gesundheitszustand des Kindes als Risikofaktoren für Befindlichkeitseinschränkungen heraus. Drei bis vier Monate nach der Geburt wirkte sich mangelnde soziale Unterstützung, Depressionstendenz in der Schwangerschaft, ein schlechter Gesundheitszustand des Kindes, Migrationshintergrund und geringe Schulbildung ungünstig auf die Befindlichkeit und die Lebensqualität aus. Diese Risikofaktoren sollten beachtet werden, um frühzeitig präventive psychologische Behandlungsmaßnahmen anbieten zu können.