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Gewählte Publikation:

Bjelic-Radisic, V.
Erfassung subjektiver und objektiver Outcomeparameter bei Frauen nach einer Inkontinenzoperation
[ Dissertation ] Graz Medical University; 2007.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Bjelic-Radisic Vesna
Betreuer*innen:
Greimel Elfriede Renate
Winter Raimund
Altmetrics:

Abstract:
Die Enttabuisierung der weiblichen Harninkontinenz, die zunehmende Lebenserwartung und ein gesteigerter Anspruch an Lebensqualität verschafft der Behandlung der Harninkontinzen zunehmende Bedeutung. Für die Behandlung ist neben einer differenzieren Anamnese, sowie einer exakten Beurteilung der anatomischen Veränderungen und funktionellen Störungen, der individuelle Leidensdruck der PatientInnen entscheidend. Für die Beurteilung der Behandlungsergebnisse genügt es nicht, nur nach objektiven Kriterien wie Komplikationen und funktionelles Ergebnis zu fragen, vielmehr müssen auch die subjektiven Kriterien, d.h. der Gesundheitszustand aus der Sicht der Betroffenen erfasst werden. Ziel der Dissertation ist die Evaluierung der Behandlungsergebnisse nach Tension-free Vaginal Tape (TVT) Operationen mittels objektiver und subjektiver Parameter aus der Sicht der Patientinnen. Weiters wurde die Übereinstimmung der objektiven und subjektiven Kriterien überprüft. Für die Erfassung des Behandlungserfolges aus Sicht der Betroffenen sind validierte Fragebögen zu Erfassung der Lebensqualität erforderlich, die zum Zeitpunkt der Untersuchung für die spezifische Population noch nicht in deutscher Sprache vorlagen. Daher wurde im ersten Schritt die psychometrische Testung des Kings Fragebogen anhand einer deutschsprachigen Population mit Stressinkontinenz vorgenommen. Diese Arbeit wurde in einer englischsprachigen und in einer deutschsprachigen Zeitschrift veröffentlicht. Im zweiten Schritt wurde der validierte Kingss Fragebogen in einer klinischen Studie eingesetzt. Er wurde an einer Population von Patientinnen, die sich einer TVT-Operation zur Behebung der Stressinkontinenz unterzogen hatten, angewendet. Anschließend wurden die objektiven und die subjektiven Ergebnisse verglichen. Diese Resultate wurden in Form einer prospektiven Studie publiziert. Im dritten Schritt wurde ein weiters Instrument zur Erfassung der Langzeitfolgen nach einer TVT-Operation entwickelt. Dies war notwendig, weil für die geplante Studie bzw. für die Studienpopulation keine präoperativen Daten über die Lebensqualität vorhanden waren. Die meisten Fragebögen sind so konzipiert, dass die Evaluierung von Outcomes zu mehreren Erhebungszeitpunkten erfolgt. Aus ökonomischen Gründen (Compliance, geringerer Zeitaufwand, drop-out) besteht in der klinischen Praxis ein Bedarf nach Instrumenten, mit denen man anhand einer einmaligen Messung die Daten über die Lebensqualität zuverlässig erheben kann.

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