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Gewählte Publikation:

Maier, T.
Tumorgröße als prognostischer Faktor des Zervixkarzinoms. Eine Verifikation mit Volumetrie und Verlaufsbeobachtung.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz, Medical University; 2008. pp. 81 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Haas Josef
Winter Raimund
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Diese Arbeit macht sich zur Aufgabe, anhand der Tumorentität des Zervixkarzinoms den wesentlichen objektiven Prognosefaktor Tumorgröße mit dem Überleben der Patientinnen in Zusammenhang zu setzen. Aufgrund der großen Bedeutung dieses Tumors beschränkt sich diese Arbeit nicht ausschließlich auf die Untersuchung eines prognostischen Faktors, sondern versucht, mit Rückschluß auf die Pathogenese des Malignoms, Prävention und mögliche diagnostische und therapeutische Wege einen globalen Überblick über das Krankheitsbild des Zervixkarzinoms zu geben. Ein weiteres Ziel war es, die Messungen der Tumorgröße, die bisher nur mit einem relativ großen technischen Aufwand durchgeführt werden konnten, zu vereinfachen. Methoden: Für diese Untersuchung wurden Großflächenschnitte von Operationspräparaten nach Wertheim-Meiggs-OP einem einheitlichen optischen Messverfahren zugeführt. Dabei wurde computerunterstützt mittels spezieller Software (ImageJ) nach der Digitalisierung der histologischen Schnitte manuell Zervixfläche, Tumorfläche, Abstandsmessungen (Tumor- zu Zervixgrenze) und Feret-Durchmesser in zwei Dimensionen ermittelt. Im Anschluß wurde aus den gemessenen Flächenwerten das Volumen der Tumoren berechnet. Nach Auswertung der Verlaufsprotokolle der behandelten Patientinnen wurde mit Hilfe ausgewählter statistischer Verfahren (Kaplan-Meier-Estimator, Log-Rank und Chi-Quadrat-Tests) ein prognostizierter unmittelbarer Zusammenhang zwischen ermittelten Messgrößen und Überleben der Patientinnen untersucht. Ergebnisse: Insgesamt wurden 73 Großflächenschnitte vermessen. Für die Zervixfläche ergaben sich Werte zwischen 377,9 und 2429,4 mm2 (Median: 1011,7 mm2), für die Tumorfläche wurden Werte zwischen 21,6 und 2010,1 mm2 (Median: 385,7 mm2) ermittelt. Aus den vorliegenden Messwerten wurden Tumorvolumina zwischen 93,0 und 77483,0 mm3 (Median: 8504,0 mm3) berechnet. Zervix- und Tumorgröße wurden weiters in Relation zueinander gesetzt (Tumor-Zervix-Quotient: 0,02 - 1,05). Im Sinne einer verbesserten Auswertung wurde das untersuchte Kollektiv um 74 Fälle aus älteren Datenbeständen erweitert. Ein signifikanter Zusammenhang (p < 0,05) konnte in Zusammenschau mit dem klinischem Stadium für die Parameter Zervixfläche, Tumorfläche, Tumorvolumen und Tumor-Zervix-Quotient gefunden werden. Conclusio: Tumorgröße ist nach wie vor ein bedeutender prognostischer Faktor für das Überleben der Patientinnen. Um eine definitive statistische Aussage für das Überleben treffen zu können, sind weitere Untersuchungen mit einer Fallzahl von repräsentativer Größe erforderlich.

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