Gewählte Publikation:
Wießpeiner, U.
Spezielle MR-Verfahren in der Evaluierung mediastinaler Lymphknotenmetastasen bei primären Lungentumoren
[ Dissertation ] Graz Medical University ; 2006. pp.102.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Wießpeiner Ulrike Josefine
- Betreuer*innen:
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Ebner Franz
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Stollberger Rudolf
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- Abstract:
- Maligne Lungentumore erfordern für die optimales Therapiemanagement ein korrekte TNM-Staging- Insbesondere ist der Nachweis eines metastatischen, mediastinalen Lymphknotenbefalls entscheidend. Die zu diesem Zweck verfügbaren nicht-invasiven Verfahren, wie vor allem FDG-PET, PET-CT, CT oder dynamisches Multi-slice-Ct haben trotz aller Fortschritte diagnostische Limitationen, beziehungsweise eine regional begrenzte Verfügbarkeit.
Ziel dieser Arbeit war es, robuste Untersuchungsprotokolle für 3 Tesla MR zu entwickeln und zu implementieren, welche mittels dynamischer kontrastgestützter und diffusionsgewichteter MR-Verfahren die mikrostrukturelle Diagnostik von medianstinalen Lymphknoten und Metastasen erlauben.
Unter Beachtung von Good Clinical Practice und der Bestimmungen der Helsinki-Deklaration, wurde die Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz vor Beginn mit der Studie befasst. Die Ethikkommission hat am 5. Dezember 2005 ein positives Votum für die Durchführung der Studie erteilt.
Für die Bestimmung der Perfusionsparameter erwies sich die EKG-getriggerte, saturation recovery-fast low angle shot (SR-FLASH) [TR: 2,8 ms, TE: 1,38 ms, Flip-Winkel: 12°] Sequenz als robuste Methode. Für die Akquisition der diffusionsgewichteten Bildsequenzen konnte die zweidimensionale echoplanare (2D EPI) [TR: 1600 ms, TE: 64 ms, b-Faktor: 500 und TR: 2500 ms, TR: 75, b-Faktor 800] Sequenz als geeignet erfasst werden. Die dynamischen Sequenzen wurden ohne Atemanhaltetechnik, die diffusionsgewichteten Sequenzen mit Atemanhaltetechnik angewandt.
An der Pilotstudie nahmen sechs PatientInnen, davon eine Frau und fünf Männer teil. Bei allen PatientInnen wurde zuvor die Diagnose eines Lungenkarzinoms mit vergrößerten Lymphknoten gestellt und in weiterer Folge eine Operation eingeplant. Alle erhaltenen Resultate wurden anschließend mit den histologischen Befunden korreliert.
Zur Quantifizierung der Perfusionsparameter wurden der intiale Anstieg, der Maximalwert und die Auswaschphase der Zeit-/ Intensitätskurven semiquantitativ bestimmt. Zusätzlich erfolgte eine visuelle Beurteilung des Signalverhaltens in den Primärtumoren, den Lymphknoten und vergleichend im Muskelgewebe. Lungenkarzinome wiesen in den dynamischen Sequenzen einen tumorcharakteristischen Verlauf der Zeit/Intensitätskurven auf. Für eine valide Lymphknotendifferenzierung liegen aufgrund der großen biologischen Streubreite in den untersuchten Lymphknoten und der lageabhängigen Bildartefakte noch zu geringe Datenmengen vor.