Gewählte Publikation:
Painold, A.
Kognitive Defizite und depressive Störungen bei Patienten mit Epilepsie.
[ Dissertation ] Medizinische Universtiät Graz; 2005.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
-
Painold Annamaria
- Betreuer*innen:
-
Koerner Eva
-
Niederkorn Kurt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die vorliegende Studie untersucht kognitive Defizite und depressive Störungen bei Epilepsiepatienten. Patientenzahl: n=69 (eingeteilt nach der Fokuslokalisation in linstemporal n=20, rechtstemporal n=22, linsfrontal n=7, rechtsfrontal n=6, parietal n=5, generalisierte Epilepsie n=9). Zur Erhebung der kognitiven Leistungen wurden der California verbal Learning Test (TMT) sowie der Zahlen-Symbol-Test und der Test Zahlennachsprechen verwendet. Mittels der allgemeinen Depressionsskala (ADS) wurde die aktuelle Befindlichkeit der Patienten erhoben. Die Gruppe der Epileptiker weist vor allem in den Bereichen der Aufmerksamkeit, des verbalen Gedächtnisses, der mentalen Flexibilität und der motorischen Funktion starke Defizite auf. Statistisch signifikante Unterschiede zeigen sich in Abhängigkeit von Fokuslokalisation in den Bereichen Aufmerksamkeit, visuelles Gedächtnis, Zahlengedächtnis sowie psychomotorische Geschwindigkeit und Konzentration. Patienten mit linkstemporalem Anfallsursprung weisen die größten Defizite auf, Patienten mit generalisierter Epilepsie und Patienten mit rechtsfrontalem Fokus erbringen hingegen die besten Ergebnisse. Anfallsfreie Epilepsiepatienten wiesen im Vergleich zu Patienten mit Anfällen signifikant bessere Ergebnisse auf. 16 Prozent der getesteten Patienten weisen ein depressives Zustandsbild auf. Es konnte jedoch kein signifikanter Zusammenhang mit einer Fokuslokalisation oder der Anfallsfrequenz eruiert werden. Die Ergebnisse bestätigten die Anamnese, dass zahlreiche Epilepsiepatienten unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden. Die Defizite sind vor allem in den Bereichen der Aufmerksamkeit und des verbalen Gedächtnisses auffallend groß.