Selected Publication:
Bornemann, H.
The influence of hepatic encephalopathy on the bispectral index.
[ Dissertation ] Graz Medical University; 2006. pp.123.
- Authors Med Uni Graz:
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Bornemann-Cimenti Helmar
- Advisor:
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Metzler Helfried
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hepatische Enzephalopathie ist eine wichtige folge schwerer Lebererkrankungen. Der World Congress of Gastroenterology definierte in einem Consensus Statement hepatische Enzephalopathie als klinischen Zustand bei Patienten mit Lebererkrankungen, der durch neuropsychiatrische Störungen charakterisiert wird, ohne dass hirnorganische Pathologien vorliegen.
Momentan gibt es noch keinen Goldstandard für die Diagnose bzw. das Monitoring, da psychometrische Tests einerseits eine starke Alters- und Bildungsabhängigkeit zeigen, und andererseits neurophysiologische Methoden wie z.B. Elektroenzephalographie (EEG) zeit-, arbeit- und kostenintensiv und daher in der klinischen Routine nicht anwendbar sind.
In der Anästhesiologie ist eine spezielle Form der automatisierten EEG Analyse, der Bispectral Index (BIS), zur Überwachung des hypnotischen Effekts von Narkotika und Sedativa, der als Monitor sowohl im OP-Betrieb als auch in Intensivstationen häufig Anwendung findet.
In der vorliegenden Studie wurde die Korrelation zwischen Werten des BIS-XP Monitors (Version 3.4) und den Graden der hepatischen Enzephalopathie untersucht. Es wurden dafür den Mittelwert einer 10-minütigen BIS Messung mit den West Haven Kriterien, dem Blut-Ammoniak-Spiegel, der Glasgow-Coma-Scale und dem Child-Pugh-Score verglichen.
Es konnte ein signifikanter Unterschied (p=0.00001 zwischen den BIS-Werten der Kontrollgruppe (97 +/- 2), West Haven Grad 1 (90 +/- 2), Grad 2 (84 +/- 3) und Grad 4 (51 +/- 7) festgestellt werden. Zudem gab es eine deutliche Korrelation zwischen den BIS-Werten und den West Haven Kriterien (p=0.9596) sowie der Glasgow-Coma-Scale (p=0.90664). Die BIS-Werte korrelierten weder mit dem Child-Pugh-Score (p=0.4856) noch mit der Ammoniak-Plasmakonzentration (p=0.2679).
Die Studie zeigte, dass der BIS Monitor zur klinischen Evaluierung hepatischer Enzephalopathie geeignet ist, da präzise zwischen den einzelnen West Haven Graden diskriminiert werden konnte. Weitere Studien sollten durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu bestätigen.