Gewählte Publikation:
Weiss, K.
Limbale Stammzellen zur Augenoberflächenrekonstruktion
[ Dissertation ] Medizinische Universität Graz; 2006. pp.89.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Ardjomand Navid
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Wedrich Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Limbale Stammzellen können zur Herstellung eines Transplantates für die Augenoberfläche dienen. Diese können bei Patienten mit monokulären Läsionen und limbalem Stammzelldefizit aus dem gesunden Auge entnommen werden. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass limbale Stammzellen aus einem kleinen Biopsat in Kultur auswachsen. Das Biopsat von ca. 2x2 mm wird von Spenderaugen mit kurzer post mortem Zeit gewonnen. Kultiviert wird in Kulturschalen, in einem Insert und auf Amnionmembran. Mit dem Mikroskop wird beobachtet, dass die Zellen nach einer Woche auswuchsen. Die wurde mit Fotos dokumentiert. Eine regelmäßige Zellschicht ist nach 3 Wochen auf ca. 0,8 cm Durchmesser ausgewachsen. Mit der p63 Kernfärbung eines histologischen Schnittes des Limbus conreae, zeigen wir die positiver Zellkerne auf der Basalmembran und damit die Lage der limbalen Stammzellen. Immunhistochemische Analysen zeigen weiters, dass limbale Stammzellen und Zellen kornealer Differenzierung im Outgrowth vorhanden sind. Um für Patienten mit binokulärem limbalen Stammzelldefizit einen Augenoberflächenersatz aus autologen Gewebe herzustellen, wird versucht multipotente Stammzellen in limbale Stammzellen zu wandeln. Bei einer limbalen Stammzellinsuffizienz beider Augen sind keine limbalen Stammzellen mehr vorhanden. Für die Behandlung dieser Patienten ist nur noch eine Allotransplantation mit anschließender systemischer Immunsuppression möglich. Eine Alternative wäre die Transformation von multipotenten Stammzellen in limbale Stammzellen. Und in weiterer Folge die Herstellung eines autologen Transplantates zur lichtdurchlässigen Augenoberflächenrekonstruktion. Die Versuche in dieser Arbeit zur Transformation der multipotenten Stammzellen wurden mittels Medienwechsel und Co-Kultivierung mit prolieferationsgestoppten limbalen Epithelzellen durchgeführt. Einerseits werden mesenchymale Stammzellen aus dem Knochenmark verwendet, die für die Differenzierung in Kultur in unterschiedliche Zelltypen bekannt sind. Das Verhalten der MSC und die Änderung der äußeren Zellform, während eines Mediumwechsels, werden beobachtet. In den unterschiedlichen Kulturmedien kam es nicht zu einer phänotypischen Veränderung der MSC. Andererseits werden die hämatopoetischen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut hinsichtlich ihres Transformationsverhaltens untersucht. Die Gewinnung der CD 34+ Zellen aus dem Blut war erfolgreich. Allerdings zeigten auch diese multipotenten Zellen in Co-Kulturen mit prolieferationsgestoppten limbalen Zellen keine Tendenz in epitheloide Zellen zu transformieren.