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Gewählte Publikation:

Blaukovitsch, M.
Genetische Aberrationen in Sarcomatoiden Lungentumoren
[ Dissertation ] Medizinische Universität Graz; 2005. pp.103.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Olschewski Horst
Popper Helmuth
Altmetrics:

Abstract:
Der größte Teil der Lungentumore (mehr als 99%!!) ist epithelialen Ursprungs. Unter diesen ist auch die Gruppe der sarcomatoiden Karzinome (SC) vertreten. Das besondere bei diesen Tumoren ist, dass sie morphologisch aus 2 verschiedenen Phänotypen bestehen. Neben den typischen epithelialen Tumorzellen kommen Zellen vor, die einen mesenchymalen Phänotyp nachahmen. Zur genetischen Analyse der SC haben wir 23 Fälle mittels der Comparativen Genomischen Hybridisierung untersucht. Die CGH ist eine Screening-Methode zur Detektion chromosomaler Imbalanzen im Tumor-Genom. DNA-Gewinne und Verluste werden dabei innerhalb des Tumors aufgedeckt und für jeden Tumor ein Muster chromosomaler Überrepräsentation und Deletion festgestellt. Folgende Veränderungen traten gehäuft auf: Gewinne auf Chromosom 1q, 3q, 7, 8q, 12p und 19; Verluste waren mengenmäßig selten und traten auf Chromosom 13q und 6q auf. Das Muster der chromosomalen Veränderungen in den SC würde größtenteils für einen monoklonalen Ursprung dieser Tumore sprechen. Als Ausnahme muss man das Blastom anführen. Dieser Tumor scheint eine eigene Entität darzustellen. Weiters untersuchten wir mit Immunhistochemischen Färbungen (IGC) das Phänomen der epithelialen, mesenchymalen Transformation (EMT). Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die mesenchymalen Anteile der SC aus den epithelialen hervorgehen. Hier zeigte jedoch die (IHC) keine übereinstimmenden Ergebnisse und es muss davon ausgegangen werden, dass die mesenchymalen Anteile der SC nicht über eine Aktivierung von TGF1/Notch1 und in weiterer Folge über eine Überexpression des Transkriptionsfaktors Snail (klassische EMT) entstehen. Alternativ könnten eine EMT über den Wnt-Signalweg, welcher bei Lungentumoren bisher selten beschrieben wurde, eine Rolle spielen. Zusätzlich könnte eine direkte Aktivierung der Vimentinexpression über c-Jun erfolgen.

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