Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Uhl, C.
Pedale Bypassoperation: Antegrade versus retrograde Venenbypässe hinsichtlich des Extremitätenerhaltes und der Bypassoffenheit
[ Dissertation ] Medizinische Universität Graz; 2006.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Baumann Anneliese
Brodmann Marianne
Altmetrics:

Abstract:
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Manifestationsform der Atherosklerose. Nach Fontaine wird die PAVK in 4 klinischen Stadien eingeteilt (Fontaine I-IV). Im Vereich der unteren Extremität ist die Gehstreckenlimitierung (Claudicatio intermittens) ein erstes klinisches Symptom. Die Erkrankung wird deshalb auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Ischämischer Ruheschmerz und Gangrän treten im fortgeschrittenen Stadium der PAVK auf. In allen Stadien muss den konservativen Therapiemaßnahmen, der Ausschaltung exogener Noxen sowie der medikamentösen Therapie ein hoher Stellenwert eingeräumt werden. Eine relative Indikation zur Intervention besteht im Stadium II nur bei Lifestyle limitierender Gehstreckeneinschränkung. Im Stadium III und IV nach Fontaine sind sowohl interventionelle als auch chirurgische Verfahren absolut indiziert. Die Bypasschirurgie hat sich in den letzen zwei Jahrzehnten deutlich gewandelt. Vor wenigen Jahren war die Bypasschirurgie auf Bypässe proximal oder unmittelbar distal des Kniegelenks beschränkt. Heute ist die Anlage eines cruralen/pedalen Bypasses bei gegeben Voraussetzungen als Standardtherapie bei distalen Verschlüssen anzusehen. Die Bypassanlage bei pedalen Bypässen kann anatomisch (d.h. dem ursprünglichen Gefäßverlauf folgend) oder extraanatomisch erfolgen. In dieser Dissertationsschrift wird die Frage behandelt, ob es für Patienten mit PAVK im klinischen Stadium III/IV nach Fontaine sinnvoll ist, sich einer pedalen Bypassoperation zu unterziehen. Im Besonderen wird der Unterschied zwischen differenzierten Techniken von Venenbypässen bezüglich Extremitätenerhalt und Bypassoffenheit untersucht. Das Ziel ist die Verhinderung von Majoramputationen und die Schmerzfreiheit der Patieneten. In dieser Analyse betrug der mittlere Extremitätenerhalt 42,0 Monate und die mittlere Bypassoffenheit 40,4 Monate. Die Ergebnisse waren bei den antegraden Bypässen mit einem mittleren Extremitätenerhalt von 41,5 Monate gegenüber 39,3 Monate besser als bei den retrograden Bypässen, auch die mittlere Bypassoffenheit betrug 41,9 Monate versus 33,8 Monate. Antegrade Bypässe waren bezüglich der Bypassoffenheit und des Extremitätenerhalts den retrograden Bypässen überlegen (n.s.). Diabetiker zeigten auch in dieser Analysebessere Ergebnisse (n.s) im vergleich zu Nichtdiabetikern in Bezug auf den mittleren Extremitätenerhalt mit 42,4 Monate gegenüber 34,6 Monate und einer mittleren Offenheit von 42,9 Monate bzw. 13,6 Monate.

© Med Uni GrazImprint