Gewählte Publikation:
Fasching, T.
Die arteria interossea posterior und ihre verbindungen zum rete carpale dorsale. Anatomische Studie und klinische Bedeutung
[ Dissertation ] Graz Medical University; 2002. pp.17.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hellbom Bengt
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Scharnagl Erwin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Grundlagen: Erst seit der Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Anatomie der A.interossea posterior detailliert bezüglich ihres Nutzens für die plastische und rekonstruktive Chirurgie beleuchtet. Speziell die distale Anastomose der A.interossea posterior mit dem Ramus dorsalis der A.interossea anterior und ihre Verbindung zum Rete carpale dorsale ist von großer Wichtigkeit für die Hebung von fasziokutanen Lappen und von vaskulisierten Knochenspänen. Diese distale Anastomose und ihre Verbindungen wurden schon im Rahmen mehrerer Arbeiten untersucht, wobei die einzelnen Autoren zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangten. Ziel dieser Arbeit ist es die Häufigkeit, die Lage und die Länge der A.interossea posterio sowie des Ramus dorsalis der A. interossea anterior und deren Verbindung zum Rete dorsale darzustellen. Methodik. Für diese Studie standen 39 Arme, 20 rechte und 19 linke Extremitäten, aus dem Institut für Anatomie der Universität Graz zur Verfügung. Die Gefäße wurden mittels klassischer makroskopischer Präparationstechnik seziert und danach morphometrischen Messungen und der fotografischen Dokumentation zugeführt. Ergebnisse: Die A.interossea posterior war im proximalen Bereich bei allen Präparaten vorhanden und betrat zwischen Chorda obliqua und Membrana interossea das Dorsum des Unterarmes. Während ihres Verlaufes im septum zwischen M. extensor digiti minimi und M.extensor carpi ulnaris gab sie zahlreiche fasziokutane Perforatoren zur Haut des dorsalen Antebrachium ab. Die distale Anastomose zwischen ihr und dem Ramus dorsalis der A. interossea anterior war in 38 von 39 Fällen (97,4%) vorhanden und ließ dabei unterschiedliche Normavarianten erkennen. Die Verbindung zwischen der distalen Anastomose der interossären Arterien und dem Rete carpale dorsale war ebenfalls zu 97,4% nachweisbar. Dieser Arterienast, im Schnitt 37mm lang, war zu 74% im 5. Extensorenkompartment aufzufinden, in den restlichen Fällen verlief er im Septum zwischen letzterem und dem 4. Strecksehnenfach. Arterielle Äste zum Periost der distalen Radiusepiphyse waren an allen Extremitäten in unterschiedlicher Zahl (durchschnittlich 1,39) vorhanden. Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Studie können wir bestätigen, dass die distale Anastomose zwischen den beiden interossären Arterien des Unterarms nicht zu 100%, sondern nur in 97,4% der Fälle auffindbar ist. Die Verbindung dieser Anastomose mit dem Rete carpale dorsale ist zu 2,6% nicht nachweisbar.