Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Kliment, M.
Prepare for pregnancy - Präkonzeptionelle Betreuung bei gesunden und vorerkrankten Frauen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2025. pp. 77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amrein Karin
Wölfler Monika Martina
Altmetrics:

Abstract:
Die maternale und fetale Morbidität und Mortalität wie auch Infertilität eines Paares stellen ein wichtiges globales Gesundheitsproblem dar, zu welchem ein später Kinderwunsch und die steigende Prävalenz chronischer Erkrankungen beitragen. Präkonzeptionelle Betreuung wirkt dieser Problematik entgegen. Sie zielt darauf ab, die Fertilität zu erhöhen, Schwangerschaftskomplikationen zu verringern sowie das maternale und fetale Outcome zu verbessern. Darüber hinaus bietet sie das Potenzial, die Gesundheit künftiger Generationen zu fördern. Ziel dieser Diplomarbeit ist die Darstellung der Bestandteile und Evidenz präkonzeptioneller Betreuung bei gesunden und vorerkrankten Frauen laut aktuellem Forschungsstand auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche. Präkonzeptionelle Betreuung umfasst Familienplanung, Kommunikation und Umsetzung allgemein gültiger Empfehlungen, u.a. Supplementierung von Folsäure und Impfungen, die Adressierung von Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewe-gung, Gewicht und Substanzmissbrauch sowie eine individuelle Risikoevaluation, u.a. von Vorerkrankungen und genetischer Prädisposition, inklusive deren Management. Zwei Krankheitsbilder haben in der präkonzeptionellen Betreuung aufgrund ihrer hohen Prävalenz und schwerwiegenden Auswirkungen in der Schwangerschaft einen besonders hohen Stellenwert, Diabetes mellitus und Schilddrüsenfunktionsstörungen. Trotz klarer Evidenz für den Nutzen präkonzeptioneller Betreuung, ist die Kenntnis und praktische Umsetzung der Maßnahmen derzeit gering. Eine effektive Integration in das Gesundheitswesen ist essenziell. Dafür sind Schulungen des Gesundheitspersonals, die Klärung der Zuständigkeitsbereiche und Entwicklung nationaler Leitlinien sowie Maßnahmen zur Aufklärung der Allgemeinbevölkerung nötig. Zudem ist es erforderlich, das männliche Geschlecht stärker in Forschung und praktische Umsetzung einzubeziehen.

© Med Uni Graz Impressum