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Koinegg, L.
Cholesterin - der große Schwindel?
Eine wissenschaftliche Analyse cholesterinkritischer Ansichten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2025. pp. 128
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Aberer Felix
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Hochfellner Daniel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Unser heutiges Verständnis der Lipidhypothese beruht auf über 150 Jahren Forschung und bildet seit Jahrzehnten eine wichtige Grundlage in der Prävention und Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen. Trotz der umfassenden Evidenzbasis hat sich jedoch eine skeptische Bewegung etabliert, die den Zusammenhang zwischen Cholesterin bzw. Lipoproteinen und kardiovaskulären Erkrankungen anzweifelt. Diese Skeptiker bestehen aus einer heterogenen Gruppe, darunter auch Mediziner und Wissenschaftler, die ihre kontroversen Ansichten in populärwissenschaftlichen Publikationen und sozialen Medien verbreiten. Ziel dieser Arbeit ist es, häufige Argumente der Cholesterinskeptiker auf ihre wissenschaftliche Haltbarkeit zu überprüfen. Im Rahmen einer umfassenden Literaturrecherche wurden wissenschaftliche Primärstudien, Metaanalysen und Leitlinien internationaler Fachgesellschaften ausgewertet. Parallel dazu erfolgte eine Analyse der Literatur und Aussagen der Cholesterinskeptiker. Wiederkehrende Argumente, wie das angebliche Cholesterin-Paradoxon, die Behauptung, dass niedrige LDL-Werte gesundheitliche Risiken bergen, sowie die umfassende Kritik an der Statintherapie, wurden der aktuellen Datenlage gegenübergestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Lipidhypothese durch eine umfangreiche wissenschaftliche Evidenzlage gestützt wird. Eine Senkung der Lipoproteine bzw. des Cholesterins kann das kardiovaskuläre Risiko signifikant reduzieren. Die meisten Argumente der Cholesterinskeptiker erweisen sich bei genauer Analyse als wissenschaftlich nicht ausreichend fundiert und beruhen häufig auf selektiven oder kontextuell eingeschränkten Darstellungen wissenschaftlicher Daten. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer evidenzbasierten Wissenschaftskommunikation, um Fehlinformationen vorzubeugen und die Akzeptanz präventiver Maßnahmen zur Senkung kardiovaskulärer Risiken zu fördern.