Gewählte Publikation:
Thiel, M.
Antioxidantien und ihre Rolle bei der Bekämpfung von altersbedingtem oxidativem Stress
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2025. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Graier Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Als häufigste Todesursache beider Geschlechter weltweit sind kardiovaskuläre Erkrankungen in ihrer Genese oft auf altersassoziierten oxidativen Stress und die daraus resultierenden vaskulären, zellulären, humoralen und immunologischen Veränderungen zurückzuführen. Diese führen zu degenerativen Modifikationen, insbesondere zur Arteriosklerose, die wiederum meist die Hauptursache für die epidemiologisch bedeutsamsten Entitäten wie koronare Herzkrankheit, arterielle Hypertonie, Myokardinfarkt und ischämischen Apoplex ist.
Zu Beginn der Arbeit wird der Alterungsprozess und sein Zusammenhang mit oxidativem Stress erläutert sowie die biochemischen Grundlagen der Radikale und Antioxidantien erklärt. Der Hauptteil untersucht, ob eine präventive oder therapeutische Supplementation von Vitamin C, Vitamin E oder Carotinoiden die Entstehung oder die Progredienz solch degenerativer Veränderungen beeinflussen kann. Dafür wurde eine Literaturrecherche mithilfe mehrerer Nachschlagewerke und der Datenbanken PubMed und UpToDate durchgeführt, wobei systematische Reviews, Meta-Analysen sowie pro- und retrospektive Studien analysiert wurden. Als primäres Recherchekriterium wurde die isolierte Wirkung der genannten Antioxidantien auf kardiovaskuläre Parameter gewählt.
Insgesamt fehlen eindeutige Studienergebnisse, die eine evidenzbasierte Empfehlung für oder gegen die isolierte Supplementation der genannten Antioxidantien erlauben. Weitere Studien sind erforderlich, da antioxidative Substanzen weiterhin großes Potenzial für die Gesundheitsprävention aufweisen und insbesondere in der Altersmedizin lebensqualitätssteigernde Effekte haben könnten. In die Untersuchungen sollten sowohl der individuelle Gesundheitszustand als auch Einflussfaktoren wie Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil miteinbezogen werden, um Daten zu Dosierung, potenziellen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen unterschiedlicher Nährstoffe zu sammeln. Zusätzlich ist eine striktere Differenzierung zwischen den Geschlechtern notwendig, da sich die Stoffwechselsituation und Wirkungskapazitäten unterschiedlicher Stoffe geschlechtsspezifisch unterscheiden können. Die meisten Studien wurden bisher jedoch an männlichen Probanden durchgeführt.