Gewählte Publikation:
Arztmann, R.
Atopische Dermatitis im Kindes- und Jugendalter
Klinik, Diagnostik und Therapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Gallistl Siegfried
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die atopische Dermatitis im Kindes- und Jugendalter ist die häufigste chronische Hauterkrankungen in dieser Altersgruppe. AD belastet sowohl die PatientInnen als auch deren Familien erheblich und führt zu Herausforderungen im medizinischen
und sozialen Bereich. AD eine multifaktorielle Erkrankung, bei der genetische Veranlagung, immunologische Dysregulationen und Umweltfaktoren eng miteinander verknüpft sind. Besonders genetische Mutationen, wie z.B. die FLG-LoF-Mutation, die eine
Störung der Hautbarriere verursacht, spielen eine zentrale Rolle. Diese Defekte führen dazu, dass betroffene Kinder und Jugendliche anfälliger für Hautinfektionen und Allergien sind. Zudem zeigt sich bei AD eine spezifische Immunantwort, bei der
eine Überaktivierung der Th2-Zellen und eine verstärkte Produktion entzündungsfördernder Zytokine wie IL-4 und IL-13 die Hautbarriere weiter schwächen. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Klimafaktoren und moderne Lebensstile tragen wesentlich zur Verschlechterung der Symptome bei und beeinflussen die Krankheitsprävalenz. Diese Zusammenhänge verdeutlichen, wie wichtig ein umfassendes Verständnis der äußeren Einflüsse auf die Erkrankung für eine wirksame Prävention und Therapie ist.
Therapeutisch stehen mittlerweile vielversprechende neue Ansätze zur Verfügung, wie der Einsatz von Biologicals und Januskinaseinhibitoren. Diese haben sich vor allem bei schweren Krankheitsverläufen als effektiv erwiesen. Dennoch bleibt AD
weiterhin eine herausfordernde Krankheit, deren Ursachen und Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind. Künftige Forschung ist daher unerlässlich, um ein tieferes Verständnis der komplexen Krankheitsursachen zu gewinnen und individualisierte Therapien zu entwickeln, die die Lebensqualität der PatientInnen nachhaltig verbessern können.