Gewählte Publikation:
Kuehnl, J.
Neue Strategien der nicht-invasiven Überprüfung von Lebertransplantaten während der Maschinenperfusion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 49
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Leber Bettina
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Stiegler Philipp
- Altmetrics:
- Abstract:
- In Österreich wurden im Jahr 2020 insgesamt 672 Organe transplantiert. Mit 158 Lebertransplantationen sind Lebern die zweit häufigsten transplantierten Organe in Österreich. Steigender Bedarf und verbesserte Transportstrategien zielen immer mehr auch auf „extended criteria donor“ Transplantate ab und schaffen es, diese Organe erfolgreich vorzubereiten. Erst kürzlich hat ein Züricher Forschungsteam eine initial nicht transplantierbare Leber 3 Tage lang mit einer Maschine perfundiert und nach Besserung der Organqualität die Leber erfolgreich transplantiert.(Clavien et al., 2022) Diese und viele weitere Publikationen zeigen die Richtung, in welche sich der Forschungsbereich bewegt. Auch diese Arbeit möchte Ihren Beitrag dazu leisten und stellt zwei neue Methoden vor, die eine nicht-invasive Monitorisierung von Lebertransplantaten während Maschinenperfusion ermöglichen wollen. Die Tests laufen aufgrund von Ressourcenmanagement und Verfügbarkeit mit Organen von gesunden Minischweinen direkt am Campus der Medizinischen Universität Graz ab. Die bewährte Methode der LiMAx Syntheseleistung findet bereits seit Jahren in der klinischen Überprüfung der Leber von Patient*innen statt. Dabei stellt das verabreichte Methacetin eine gute Möglichkeit dar, Rückschlüsse auf die Metabolisierungsleistung des Organs zu machen, da diese Substanz spezifisch in der Leber vom Cytochromenzym 1A2 verarbeitet wird. Mit diesem Testsetup wurden insgesamt drei Lebern überprüft und es konnte gezeigt werden, dass Methacetin signifikant abgebaut werden kann. Das andere System arbeitet über ein Absorptionsspektrum des Indocyaningrüns (ICG), welches mit einem Laser angeregt und in Echtzeit mit einer hochauflösenden Infrarotkamera ausgewertet werden kann. Aufgrund der Verteilung der Perfusionsflüssigkeit und des darin gemischten ICGs im Organ, kann die Absorption direkte Rückschlüsse auf die Perfusion an individueller Stelle geben. Hier wurden insgesamt vier Leberorgane verwendet, um Zusammenhänge zu erforschen und eine Möglichkeit zu finden, dieses System im klinischen Alltag einzusetzen. Obwohl die Größe der Stichprobenanzahl sehr gering ist, und statistische Aussagen dadurch erschwert sind, konnten vielversprechende Ergebnisse gezeigt werden. Eine größere Follow-up Studie mit geschädigten Leberorganen könnte noch bessere Vergleichbarkeit liefern und stellt den nächsten Schritt dar.