Gewählte Publikation:
Meyer, A.
Pathophysiologie von anorganischen Polyphosphaten bei Kindern und Jugendlichen mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kohlmaier Benno
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Schlagenhauf Axel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung. Kinder mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) haben ein sechsmal höheres Risiko venöse Thromboembolien zu erleiden als gleichaltrige gesunde Kinder. Anorganische Polyphosphate (PolyP) sind negativ geladene Polymere bestehend aus unterschiedlich langen Phosphatketten, welche zu diesem erhöhten Risiko beitragen könnten. PolyP kann sowohl von Bakterien, mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 500-1000 Monophosphaten, als auch von Thrombozyten, mit einer Kettenlänge von 70-120 Monophosphaten, produziert werden. Im Blut aktiviert PolyP das Gerinnungssystem, indem es über FXII mit dem Kallikrein-Kinin-System interagiert, wodurch das stark entzündungsfördernde Bradykinin freigesetzt wird. Andererseits entfaltet exogenes PolyP im Darmlumen eine remissionsinduzierende Wirkung und verbessert unter anderem die Barrierefunktion, Inflammation und Fibrosierung über Upregulation von Heat-Shock-Protein-27. Mesalazin, die Goldstandardmedikation zur Remissionsinduktion sowie Erhaltung, hemmt die bakterielle PolyP-Synthese, wodurch dessen antiinflammatorische Eigenschaften weiter erklärt werden könnten. Wenn bakterielles oder thrombozytäres PolyP in die Blutzirkulation gelangt, könnten Thrombosen oder vermehrte Entzündungen die Folge sein. Ziel dieser Studie war es, die endogene PolyP-Aktivität im Plasma von pädiatrischen CED-Patientinnen und Patienten bei Erstmanifestation und in Remission im Vergleich zu Kindern mit akuter bakterieller Gastroenteritis (BGE) und Gesunden zu bestimmen.