Gewählte Publikation:
Tiefenthaller, T.
Neue pharmakologische Ansätze in der Therapie von Insomnien
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Farzi Aitak
- Altmetrics:
- Abstract:
- Obwohl die Prävalenz von Schlafstörungen hoch ist, verfügen bestehende Schlafmedikamente oft nur über eine eingeschränkte Effektivität oder Nutzbarkeit, wodurch großes Interesse an der Entwicklung neuer Wirkstoffe besteht. In dieser Hinsicht haben sowohl das Orexin- als auch das Melanin-Concentrating Hormone (MCH)-System großes Potential. Die Orexin-Rezeptoren 1 und 2 sind G-Protein-gekoppelte-Rezeptoren, die im Gehirn exprimiert sind. An ihnen binden die Liganden Orexin A und B, die im Hypothalamus gebildet werden und eine aktivitätssteigernde Wirkung besitzen. Durch eine pharmakologische Antagonisierung dieser beiden Rezeptoren kann eine schlaffördernde Wirkung erreicht werden. MCH hingegen ist ein Neuromodulator, der an multiplen physiologischen Funktionen wie der homöostatischen Energieregulation und am Essverhalten beteiligt ist. MCH-Peptide binden an den G-Protein-gekoppelten-Rezeptoren MCH-Rezeptor 1 und 2 und üben eine schlaffördernde Wirkung aus. Sie zeigen eine maximale Aktivität während des REM-Schlafs, während sie als Gegenspieler der Orexin-Neurone im Wachzustand inaktiv sind. In dieser Arbeit sollen sowohl das Potential als auch die Grenzen und Risiken der therapeutischen Beeinflussung dieser beiden neu beforschten Systeme aufgezeigt werden.