Selected Publication:
Lindinger, A.
Bipolar Belief Study - Sprachliche Analyse von Psychosen bei Personen mit bipolarer Störung Typ 1: Eine Interviewstudie.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Universität Graz; 2024. pp.75.
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Dalkner Nina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Personen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere mit psychotischen Symptomen, weisen im Vergleich zu gesunden Personen eine veränderte Sprachstruktur auf. Dies kann auch in der Forschung quantitativ durch die Analyse von Sprachgraphen und Programmen zur Textanalyse nachgewiesen werden. Diese Masterarbeit untersucht anhand von Interviews die Erinnerungen an Psychosen bei Personen mit Bipolarer Störung. Ziel ist es, festzustellen, ob es sprachliche Unterschiede zwischen stabilen Wissens- und Fantasieerinnerungen sowie Psychoseerinnerungen gibt. Es wird analysiert, wie die Teilnehmenden über ihre psychotischen Erfahrungen im Vergleich zu normalen Erinnerungen an Tagträume und Tatsachen berichten. Zusätzlich wurden zwei Kontrollgruppen miteinbezogen: gesunde Personen und Menschen mit Bipolarer Störung ohne psychotische Symptome, um sprachliche Unterschiede zwischen den Gruppen zu prüfen. Die Erzählungen von 60 ProbandInnen wurden transkribiert und anschließend quantitativ mittels der Software SpeechGraphs und Linguistic Inquiry and Word Count (LIWC-22) analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Psychoseerinnerungen in Bezug auf Wiederholungsmerkmale von den Wissens- und Tagtraumerinnerungen unterscheiden. Auch im Gruppenvergleich können signifikante Unterschiede hinsichtlich der wiederholungsbezogenen Sprachstruktur von Personen mit Bipolaren Störungen aufgezeigt werden. Zusätzlich wurde festgestellt, dass Erzählungen an Wissenserinnerungen von der klinischen Stichprobe mit einer erhöhten Verwendung von affektiven Wörtern (Traurigkeit, Angst), Wörter des sozialen Prozesses und der Erwähnung der ersten Person Singular einhergehen. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung sprachbasierter Analysen zum Verständnis psychischer Erkrankungen und legen einen weiteren Grundstein für zukünftige Forschungen. Diese Studie trägt nicht nur zur wissenschaftlichen Diskussion bei, sondern ermöglicht eventuell auch durch innovative diagnostische Methoden einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Personen mit Bipolarer Störung