Gewählte Publikation:
Lesser, J.
Neue Therapiekonzepte der Sepsis mit speziellem Blick auf die Bedrohung durch multiresistente Keime
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2024. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lippe Irmgard Theresia
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Schicho Rudolf
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Hintergrund: Die multiresistente Keimentwicklung ist ein aktuelles Problem und wird von
der WHO als eines der größten Risiken für die globale Gesundheit gesehen. Gerade bei
PatientInnen mit einem septischen Krankheitsbild ist der schnelle Einsatz wirksamer
Antibiotika ein essenzieller Faktor, der das Therapieergebnis bestimmt. Die Arbeit befasst
sich neben allgemeinen Aspekten des septischen Krankheitsbilds mit der
Resistenzentwicklung im weltweiten und europäischen Raum. Hier werden auch die
häufigsten Problemkeime und ihre speziellen Resistenzmechanismen vorgestellt. Es
werden neue antibiotische Therapien vorgestellt und aktuelle Daten zur Wirksamkeit bei
schweren Infektionen herangezogen. Außerdem wird ein Ausblick gegeben, welche
alternativen Therapiestrategien in der Zukunft interessant werden könnten.
Methoden: Bei der Arbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche.
Für theoretische Grundlagen wurden Fachbücher, aktuelle Leitlinien sowie Internetportale
genutzt. Besonders wurden Portale wie PubMed und Google Scholar benutzt, um die
Entwicklung neuer Antibiotika und ihr Potenzial gegen schwere Infektionen zu
diskutieren.
Ergebnisse: Die antibiotische Therapie der Sepsis sollte umgehend erfolgen. Die
Erwägungen zur Wahl des passenden Antibiotikums sind komplex, sollten jedoch immer
den Infektionsherd und die lokale Resistenzsituation beinhalten. Die multiresistenten
Keime, die global für die meisten Probleme sorgen, sind Staphylococcus aureus, E.coli,
Acinetobacter baumannii, Pneumokokken, Klebsiella pneumoniae und Pseudomonas
aeruginosa. Ihre Verbreitung ist national sowie lokal sehr unterschiedlich. Genauso verhält
es sich mit den Resistenzen, die sie tragen. Neben antibiotischen Substanzen, die neu auf
den Markt kommen, werden auch etablierte Antibiotika mit neuen ß-Lactamasehemmern
kombiniert, um Extended spectrum ß-Lactamase (ESBL) Bakterien erfolgreich zu
behandeln.
Diskussion: Die Gefahr, die von multiresistenten Bakterien ausgeht, ist enorm. Es konnten
gute Fortschritte gemacht werden, um für das Thema zu sensibilisieren. Jedoch verhindert
eine geringe Wirtschaftlichkeit weiterhin die pharmazeutische Entwicklung und neue
Therapeutika zeigen bisher keinen durchschlagenden Erfolg. Ideen für Alternativen zu
klassischen Antibiotika sind vielfältig. Phagentherapien, Antimikrobielle Peptide und der
Einsatz von Impfungen werden alle erforscht, jedoch sind diese Methoden von einem
breiten klinischen Einsatz noch Jahre entfernt.