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Fraiss, L.
Sequentielle Photorefraktive Keratektomie (PRK) mit Corneal Crosslinking (CXL) bei Patient*innen mit Keratokonus-7 Jahre Follow-up
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2024. pp. 71 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ardjomand Navid
Wissiak Elfriede
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Beim Keratokonus handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut, welche eine Vorwölbung und gleichzeitig eine Ausdünnung dieser bedingt. Unbehandelt kann die Ausprägung der Krankheit immer weiter fortschreiten und irreversible Hornhautschäden anrichten, sodass Betroffene eine Behandlung mittels Hornhauttransplantation benötigen. Neben der Progredienzneigung des Keratokonus, welche mittels kornealem Crosslinking eingehalten werden kann, stellt die im Zuge der Krankheit auftretende Visusverschlechterung ein weiteres Problem dar. Häufig sind Patient*innen mit den unzureichenden Korrekturen des Visus, der durch die Hornhautveränderungen des Keratokonus eingeschränkt ist, unzufrieden. Klassische Sehbehelfe im Sinne von Brillen oder Kontaktlinsen können häufig nicht den gewünschten Ausgleich der Keratokonus-induzierten Fehlsichtigkeiten, welche sich häufig als Myopie mit irregulärem Astigmatismus äußern, erzielen. Dadurch ergibt sich ein Bedarf an alternativen Methoden, um die Alltagszufriedenheit der Patient*innen zu erhöhen. In diesem Fallbericht werden sechs Patient*innen mit fortschreitendem Keratokonus vorgestellt. Allen gemein ist eine Ausprägung der Krankheit, welche einerseits eines Progredienzstopps bedarf und anderseits bereits den Visus stark eingeschränkt hat und diesbezüglich eine Verbesserung gewünscht ist. Durch die sequenzielle Anwendung eines kornealen Crosslinkings und einer photorefraktiven Keratektomie kann refraktivchirurgisch erfolgreich Abhilfe für beide Problemstellungen geschafft werden. Methoden Insgesamt erfolgte eine Behandlung von sechs Augen bei sechs Patient*innen. Allen gemein ist das Vorkommen eines behandlungsbedürftigen, fortschreitenden Keratokonus und ein korrigierter präoperativer Visus von 0,63 oder weniger. Dieser wurde mittels sequenzieller Anwendung eines kornealen Crosslinkings und photorefraktiver Keratektomie chirurgisch versorgt. Die Eingriffe erfolgten in den Jahren 2013 und 2014. Eine Keratokonusprogredienz wurde zuvor bei allen Patient*innen durch wiederholte tomographische Hornhautaufnahmen detektiert. Bei Diagnose und Verlaufskontrollen des in dieser Studie eingeschlossenen Kollektivs an Patient*innen, wurde das Keratokonus-Früherkennungstool nach Belin/Ambrosio angewendet. Dabei handelt es sich um eine Keratektasie-Farbdarstellung, welche mithilfe von Aufnahmen einer Scheimpflug-Pentacam-Kamera (Oculus Optikgeräte GmbH, Wetzlar, Deutschland) erstellt werden kann. Postinterventionell wurden alle Augen mit einer Schutzkontaktlinse versorgt, welche bis zum Epithelverschluss in den behandelten Augen belassen wurde. Die lokale Tropftherapie für den Nachsorgezeitraum stellte sich aus Betamethason, Ofloxacin und befeuchtenden Augentropfen zusammen. Die postoperative Nachbetreuung der Patient*innen erfolgte in einem Zeitraum zwischen sechs und 48 Monaten. In nächster Instanz wurde sieben Jahre postinterventionell die Planung zu einer erneuten Vorstellung vorgenommen. Schlussfolgerung Diese retrospektive Fallserie zeigt, dass eine kombinierte Anwendung von PRK und CXL in der Therapie des Keratokonus einen refraktivchirurgischen Ansatz bieten kann. Die Stabilität der Hornhaut konnte einerseits wieder hergestellt werden und andererseits erzielten die Patient*innen postoperativ verbesserte Visuswerte. Auch im 7-Jahre Follow-up werden weiterhin stabile Werte beim vorstelligen Patienten ermittelt.

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