Selected Publication:
Maier, K.
Perikarditis, das differentialdiagnostische Chamäleon
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fruhwald Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Bei einer Perikarditis kommt es zu einer inflammatorischen Veränderung des Herzbeutels. Dieser Prozess wird zumeist von einer Entzündung des angrenzenden Myokards begleitet, wodurch der Begriff Peri-(Myo-)karditis Verwendung findet. Die zeitliche Einteilung erfolgt in akut, rezidivierend, persistierend und chronisch. Bei thorakalen Beschwerden ist ein breites Spektrum an Differentialdiagnosen zu berücksichtigen. Jedoch besteht die Gefahr, dass die Symptome falsch interpretiert werden, da der Fokus zumeist auf häufig auftretenden kardialen Ereignissen liegt. Daher wurde ein Schwerpunkt der Diplomarbeit auf die differentialdiagnostische Unterscheidung der Peri- (Myo-)karditis von ischämischen Ereignissen, wie einem Myokardinfarkt oder einer restriktiven Kardiomyopathie gelegt. Diese Diplomarbeit befasst sich ebenso mit der Klinik, den Möglichkeiten der Diagnostik, den Komplikationen und der Therapie.
Methoden: Im Zuge des Verfassens der Diplomarbeit wurde eine detaillierte Literaturrecherche durchgeführt, um die oft verkannte Diagnose Peri-(Myo-)karditis zu beschreiben und Unterscheidungsmerkmale zu den differentialdiagnostisch möglichen Erkrankungen herauszuarbeiten. Die Literaturrecherche erfolgte via PubMed sowie den Portalen Google Scholar und Ovid MEDLINE, um aktuelle Studienergebnisse vergleichen zu können. Als weitere Quellen sind Fachbücher, Guidelines, wissenschaftliche Reviews und Studien zu nennen, die sich mit (peri-)kardialen Erkrankungen befassen.
Ergebnisse: Trotz einiger Merkmale, die sowohl bei der Peri-(Myo-)karditis als auch bei den weiteren Differentialdiagnosen vorgefunden werden können, ist eine Unterscheidung möglich. So sind im Rahmen der akuten Erkrankung vier Hauptdiagnosekriterien feststellbar, die mithilfe des Elektrokardiogramms, der Auskultation und der Echokardiographie detektiert werden können. Es ist vor allem in Bezug auf die Diagnostik zu erwähnen, dass die Perikarditis in einigen Fällen klinisch inapparent verbleiben kann. Doch können als Folge der Herzbeutelentzündung schwerwiegende Komplikationen auftreten, zu denen der Perikarderguss, die Herzbeuteltamponade, eine Pericarditis constrictiva und die tuberkulöse Perikarditis zählen. Therapeutisch ist die invasive von der medikamentösen Vorgehensweise zu unterscheiden.
Konklusion: Obwohl die Peri-(Myo-)karditis eine seltenere Differentialdiagnose bei thorakalen Schmerzen darstellt, sollte sie dennoch im Rahmen der Diagnostik bedacht werden, da schwerwiegende Komplikationen die Folge sein können. Eine Diagnosestellung ist unter Berücksichtigung von Anamnese, klinischer Symptomatik, Auskultation, Elektrokardiogramm sowie bildgebenden Verfahren möglich, bleibt jedoch zumeist aus, da sie von den Mediziner*innen nicht als Differentialdiagnose bedacht wird.