Gewählte Publikation:
Posch, J.
Diagnostik bei Wurfsport - Schulterverletzungen der "throwing athletes"
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 99
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fuchsjäger Michael
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Steiner Jakob
- Altmetrics:
- Abstract:
- Der Schultergürtel spielt in alltäglichen Bewegungen jedes Menschen eine zentrale Rolle. Sein einzigartiges Maß an Bewegungsfreiheit macht ihn anfällig für Verletzungen. WurfsportelrInnen oder „Throwing-Athletes“, auch „Overhead-Athletes“ genannt stellen eine Personengruppe mit besonders hohem Risiko für Schultergürtelverletzungen da. Momentan im europäischen Raum noch weniger verbreitet ist durch die zunehmende Globalisierung ein Wachstum an angloamerikanischen Sportarten wie Baseball und American Football zu antizipieren, was dieser Diplomarbeit zunehmend an Relevanz schenkt. Es werden dabei spezifische Verletzungsmuster, insbesondere der Rotatorenmanschette, der Gelenkskapsel und des Labrums beobachtet und häufig als „Overhead-Injuries“ beschrieben. Zurückzuführen sind diese Verletzungsmuster auf die Belastung während der Wurfbewegung und die dabei, durch die kinetische Kette freiwerdenden Kräfte auf den Schultergürtel. Besonders das späte Cocking (Anspannungsphase) und die Beschleunigungsphase zeigen sich für den Großteil der „Overhead-Injuries“ verantwortlich. Neben erwachsenen (semi)professionellen AthletInnen sind auch Kinder und Jugendliche von Wurfsport assoziierten Schultergürtelverletzungen betroffen. Es zeigt sich hierbei, durch die skelettale Unreife, ein anderes Verletzungsmuster mit skelettalen Adaptionsmechanismen und Avulsionsfrakturen. Eine exakte Diagnose der Verletzungen bieten den Grundstock für eine zielgerichtete Therapie. In dieser Diplomarbeit wurden durch eine ausführliche Literaturrecherche der aktuelle Wissenstand der bildgebenden Diagnostik von „Overhead-Injuries“ zusammengefasst. Dabei wurden aktuelle Fachliteratur, rezente Studien sowie internationale Leitlinien berücksichtigt Die radiologische Bildgebung spielt in der Diagnostik des Schultergürtels eine zentrale Rolle. Besonders die Magnetresonanztomographie und die Magnetresonanzarthrographie bieten sich durch ihren guten Weichteilkontrast für den Nachweis Wurfsport assoziierter Schultergürtelverletzungen an. Röntgen sowie Ultraschall bieten eine ubiquitär verfügbare und schnelle Modalität, die meist zur ersten Orientierung, in bestimmten Fällen wie Impingement-Syndromen oder SLAP-
Läsionen aber auch zur detaillierten Diagnostik zum Einsatz kommen. Die Computer-tomographie kommt nur eingeschränkt zum Einsatz. In spezifischen Fragestellungen, wie der genauen Lokalisation und Größenbestimmung von Avulsionsfragmenten kann sie aber für die weitere Therapieplanung hilfreich sein.