Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Fischbacher, C.
Das kardio-renale Syndrom als Komplikation der Herzinsuffizienz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fruhwald Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Herz und Niere sind funktionell eng miteinander verbundene Organe, durch deren Interaktion die kardiovaskuläre Homöostase im Körper aufrechterhalten wird. Das kardio-renale Syndrom beschreibt eine wechselseitige Beeinflussung dieser eng miteinander verbundenen Organe. Dabei führt die Organdysfunktion des einen Organs zu Funktionseinschränkungen des anderen und umgekehrt, also kann entweder Herz oder Niere Ort der primären Schädigung sein. Ziel dieser Literaturarbeit ist es, nach aktuellem Stand der Forschung, die unterschiedlichen Aspekte des kardio-renale Syndroms zu beschreiben. Fokus wird vor allem auf die Pathophysiologie, sowie die Therapie und die prognostische Auswirkung des kardio-renalen Syndroms auf Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz gelegt. Methodik: Die Literaturrecherche im Zuge dieser Arbeit erfolgte via PubMed, außerdem wurden die Portale Web of Science, Google Scholar, sowie Ovid MEDLINE zur Suche nach aktuellen Studienergebnissen verwendet. Relevante wissenschaftliche Artikel, Reviews, und Fachbücher, sowie Studien und Guidelines, die in Zusammenhang mit den Themen kardio-renales Syndrom, Herz- und Niereninsuffizienz stehen, wurden als Quellen herangezogen. Ergebnis: Die Entstehung dieses Syndroms ist komplex, dynamisch und basiert auf unterschiedlichsten Mechanismen der Schädigung. Dazu zählen unter anderem ein erhöhter zentraler Venendruck, eine Überaktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und des sympathischen Nervensystems, oxidativer Stress und Inflammation. Die Therapie des kardio-renalen Syndroms basiert auf den Behandlungsmöglichkeiten der Herz- und Niereninsuffizienz. Dazu zählen die Reduktion von Risikofaktoren und je nach Typ des kardio-renalen Syndroms die Therapiemöglichkeiten der Herzinsuffizienz, ein entsprechendes Flüssigkeitsmanagement und im Rahmen einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz die Nierenersatzbehandlung. Schlussfolgerung: Bei Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz stellt die Verschlechterung der Nierenfunktion einen prognostisch beeinflussenden Faktor dar. Die Nierenfunktionseinschränkung hat ebenso eine signifikante Erhöhung von Morbidität und Mortalität zur Folge. Obwohl es einheitliche Therapien für Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz gibt, stehen einheitlichen Leitlinien für die Therapie des kardio-renalen Syndroms noch nicht zur Verfügung. Die zunehmende Kenntnis um dieses Syndrom sollte das Bewusstsein für eine frühzeitige Therapie schärfen und nachteilige Folgen aufgrund mangelnder Behandlung vermeiden.

© Med Uni GrazImprint