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Pfeiffer, A.
Prävention des postoperativen Delirs auf der Intensivstation mittels chronotherapeutischen Waldvideos
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 129
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Bengesser Susanne
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Schörghuber Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine effektive und effiziente Methode zur Prävention des postoperativen Delirs auf der Intensivstation zu finden.
Laut bereits vorliegender Studien vermindern waldbasierte Interventionen diverse Risikofaktoren für die Delirentstehung, unter anderem durch Stressreduktion, Parasympathikusaktivierung sowie Entzündungshemmung.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Delirentstehung ist die circadiane Rhythmusstörung –zur Wiederherstellung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus kann eine chronotherapeutisch wirksame Intervention angewandt werden.
Aufgrund all dessen ist davon auszugehen, dass die einwöchige Applikation eines chronotherapeutischen Waldvideos postoperativ auf der Intensivstation zu geringerer Entzündung und Delirinzidenz nach einer Woche im Vergleich zu den Kontrollgruppen führt.
Methodik:
In dieser Diplomarbeit werden die preliminary results von 40 männlichen und weiblichen Teilnehmer*innen einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie untersucht.
Diese 40 Personen erhalten nach einer Herzoperation auf der Intensivstation entweder die Intervention oder eine bereits etablierte chronotherapeutisch wirksame Lichtapplikation mit 1900 Lux oder den Standard of Care. Letztere zwei bilden hierbei die Kontrollgruppen. Die Intervention besteht aus einer einwöchigen chronotherapeutisch wirksamen Waldvideoapplikation, welche 12 h pro Tag angewandt wird.
Gemessene Zielparameter sind der CAM-ICU nach einer Woche als Delirscore und C-Reaktives-Protein sowie Leukozytenzahl präoperativ und nach einer Woche als Entzündungsparameter.
Ergebnisse:
Es finden sich keine relevanten statistisch signifikanten Unterschiede in den Entzündungswerten und gar keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Delirinzidenz nach einer Woche zwischen den Gruppen.
Conclusio:
Nichtsdestotrotz zeigt sich ein numerischer Unterschied, welcher auf einen relevanten Effekt der Intervention hindeutet. In der Gruppe mit Waldvideo finden sich die geringste Delirinzidenz und das geringste relative Risiko für einen positiven CAM-ICU nach einer Woche, die niedrigsten CRP- und Leukozytenwerte nach einer Woche sowie insgesamt der geringste CRP-Anstieg innerhalb dieser Woche.
Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt es sich, Folgestudien mit einer größeren Stichprobe durchzuführen, um die Wirkung statistisch zu belegen.