Selected Publication:
Roithmeier, L.
Primäremotion und Bindung bei psychischer Erkrankung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Unterrainer Human-Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Fragestellung: Es gibt zunehmend Evidenzen für Zusammenhänge zwischen Primäremotionen und Bindung mit psychischen Erkrankungen. Diese Studie beleuchtet die Mediationsbeziehung dieser psychodynamischen Konstrukte in Bezug auf klinisch relevante Symptome einiger Erkrankungsbilder in einer Pfadanalyse.
Methode: Untersucht wurden 921 Proband*innen (69,9 % weiblich), welche in einer online Testbatterie die Fragebögen Brief Affective Neuroscience Personality Scales including a LUST Scale, Experiences in Close Relationships – Revised 8, sowie ICD-10 Symptom Rating ausfüll- ten. In einer Pfadanalyse wurden die Mediationseffekte von Bindungsangst evaluiert.
Ergebnisse: Es zeigte sich ein erkrankungsspezifisches Muster direkter Assoziationen zwischen Primäremotionen, Bindungsangst und psychischer Beeinträchtigungen (alle p < .01). Bindung übte vor allem für SADNESS (p < .01), sowie im geringeren Ausmaß für LUST und CARE (p > .01) Mediationseffekte aus. Das Modell bot zwischen 7 % Varianzaufklärung (Essstörungen) bis 47 % (Depressionen) über alle vorhergesagten Konstrukte.
Diskussion: Die Ergebnisse untermauern die hohe Relevanz affektiver Erklärungsansätze hin- sichtlich der Entstehung psychischer Symptomentwicklung sowie möglicher therapeutischer Implikationen.