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Gewählte Publikation:

Kloeckl, L.
Veränderung der retinalen Gefäßdichte bei Retinitis pigmentosa
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Posch-Pertl Laura
Strauß Rupert
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Ziel dieser Studie ist es, die retinale Gefäßdichte bei Patient*innen mit Retinitis pigmentosa mit einer Kontrollgruppe zu vergleichen. Einleitung In der Vergangenheit konnte durch Studien mit geringeren Fallzahlen bereits gezeigt werden, dass es bei der Retinitis pigmentosa zu einer Abnahme der Netzhautgefäßdichte kommt. Ziel war es daher, diese Abnahme der Netzhautgefäßdichte bei einer größeren Gruppe von Retinitis pigmentosa Patient*innen zu zeigen. Methoden und Patient*innen In einer retrospektiven Studie wurde mittels optischer Kohärenztomografie-Angiografie (OCT-A) die Veränderung der retinalen Gefäßdichte von 44 Patient*innen mit klinisch diagnostizierter Retinitis pigmentosa untersucht und einer Gruppe von 61 Patient*innen ohne Netzhauterkrankung gegenübergestellt. Mangelhafte Bildaufnahmen wurden dabei verworfen und nicht näher untersucht. An der Studie nahmen insgesamt 105 Patient*innen (210 Augen) teil. Davon entfielen 44 Patient*innen (88 Augen; 41,9%) auf die Fallgruppe mit bestätigter Retinitis pigmentosa und 61 Patient*innen (122 Augen; 58,1%) auf die Kontrollgruppe der Netzhautgesunden. Ergebnisse Die Patientengruppe und Kontrollgruppe waren ähnlich in Bezug auf Vorerkrankungen und Geschlecht, jedoch waren Retinitis pigmentosa Patient*innen signifikant älter (50 Jahre ± 17) als die Patient*innen der Kontrollgruppe (42.2 ± 12; p=0,02). Die Gefäßdichte im Bereich des oberflächlichen retinalen Plexus war in der Patientengruppe (Median 38%; Q1-Q3 34-42%) signifikant geringer als in der Kontrollgruppe (48%; 46-50%) (p<0,0001). Im fovealen Bereich des oberflächlichen Plexus war die Dichte zwischen Patientengruppe (19%; 12 – 27%) und Kontrollgruppe (22%; 18-27%) ebenso verringert (p=0,017). Ähnliches konnte im tiefen retinalen Gefäßplexus festgestellt werden. Hier lag die Dichte für Patient*innen bei 41% (37- 45%) und für die Kontrollgruppe bei 49% (46-52%; p<0,0001). Die foveale Gefäßdichte in jenem Bereich unterschied sich ebenfalls signifikant (Patientengruppe 31%, 24-38%; Kontrollgruppe 38%, 34-44%; p<0,0001). Die Variablen blieben signifikant nach Adjustierung für das Alter. Die Größe der FAZ war im Median bei Patient*innen mit RP (0,2mm2; 0,15-0,35mm2) und in der Kontrollgruppe 0,22mm2 (0,14-0,31mm2). Es ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen. (p=0,413). Conclusio Sowohl im oberflächlichen als auch im tiefen Plexus zeigte sich bei Retinitis pigmentosa eine Abnahme der Gefäßdichte im Vergleich zur Kontrollgruppe im Verlauf der Erkrankung. Eine signifikante Vergrößerung der fovealen avaskulären Zone (FAZ) bei den Betroffenen im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte nicht festgestellt werden.

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