Gewählte Publikation:
Fellner, M.
Neuroendokrine Pathomechanismen bei PCOS
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 84
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fößl Ines
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Obermayer-Pietsch Barbara
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das Polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) ist eine Hormonveränderung mit einer Prävalenz von etwa 20%. Frauen mit PCOS weisen einen erhöhten Androgen-Spiegel, Oligo- oder Amenorrhö und/oder polyzystische Ovarien auf. Neben den reproduktiven Organen ist besonders der Stoffwechsel bei PCOS verändert. Das Gehirn als übergeordnetes Zentrum und Schaltstelle für Regelkreisläufe spielt bei der Verknüpfung der Reproduktionsfähigkeit mit dem Metabolismus eine wichtige Rolle. So zeigen Sexualhormone wie Androgene, aber auch Leptin und Adiponectin als metabolische Parameter bei PCOS-Frauen Unterschiede im Vergleich zu Frauen ohne PCOS. Eine Leptin/Adiponectin-Messung wurde als klinisch-praktischer Zugang zu diesem Thema mit aktuellen Daten in einer PCOS-Kohorte analysiert und mit aktuellen Hypothesen zur Neuroendokrinologie des PCOS dargestellt, um als Ausblick für weitere Forschung zu dienen.
Methode: Der Literaturteil dieser Arbeit wurde in PubMed recherchiert. Im zweiten Teil wurden Leptin- und Adiponectin-Messungen mittels ELISAs in einer PCOS-Kohorte an 188 Proben von diagnostizierten PCOS-Patientinnen (EK-Nummer 18-066 ex 06/07) durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt mittels SPSS Version 27.
Ergebnisse: 188 Leptin- und Adiponectin-Messungen wurden durchgeführt und zeigten einen positiven Zusammenhang des Body-Mass-Index (BMI) mit Leptin, während Adiponectin und Sexualhormon-bindendes Globulin (SHGB) eine negative Korrelation aufwiesen (p<0,001; p<0,001; p<0,001). Bei erhöhtem Leptin und erhöhtem freiem Testosteron war auch das Homeostatic Model Assessment of Insulin Resistance (HOMA-IR) deutlich erhöht (p<0,001; p<0,001). Adiponectin und SHBG zeigten ein inverses Bild (p<0,001; p<0,001). Leptin und freies Testosteron waren positiv korreliert, im Gegensatz zu Leptin und SHBG (p<0,001; p<0,001). Adiponectin war umgekehrt positiv mit SHBG und negativ mit freiem Testosteron korreliert (p<0,001; p<0,001).
Schlussfolgerungen: In dieser Arbeit werden signifikante Zusammenhänge von Adipokinen, Androgenen und metabolischen Parametern dargestellt und Ergebnisse von bestehenden Studien bestätigt. Damit wird neuerlich die komplexe neuroendokrine Regulation von PCOS und zentralen Regulationen nachgewiesen und soll zu weiteren Forschungsprojekten anregen.