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Gewählte Publikation:

Paller, A.
Mortalität und Hospitalisierungsraten von SARS‑CoV‑2 positiven Dialysepatient*innen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Eller Kathrin
Schuller Max
Altmetrics:

Abstract:
Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2 (SARS‑CoV‑2) ist der Erreger, der coronavirus disease 2019 (COVID‑19) Pandemie, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung. Ziel dieser Diplomarbeit war es, den Verlauf sowie die Auswirkungen der Pandemie auf Hämodialyse-Patient*innen, die eine Risikogruppe für schwere Verläufe darstellen, zu analysieren. Retrospektiv konnten vom Zeitraum März 2020 bis Ende August 2022 die Daten von 274 SARS‑CoV‑2 positiven Hämodialyse-Patient*innen an der Abteilung für Nephrologie der Universitätsklinik für Innere Medizin Graz identifiziert werden. Mittels deskriptiver Statistik sowie logistischer Regression erfolgte die Analyse von potenziellen Risikofaktoren für Hospitalisierung sowie Mortalität. Für den Vergleich der Delta- und Omikron-Welle wurden zudem Daten von nicht infizierten Hämodialyse-Patient*innen aus dem Zeitraum August 2021 bis Ende August 2022 erfasst. Anhand des zeitlichen Verlaufes der Pandemie und der Auswertung der Sequenzierungsergebnisse konnten fünf Wellen nachweisen werden, die von verschiedenen Virusvarianten dominiert wurden. Der Pandemiebeginn war von hohen Hospitalisierungs- (58,2-100 %) und Mortalitätsraten (20-42,9 %) in unserer Hämodialysekohorte geprägt. Mit dem Aufkommen der Omikron-Variante ging erstere auf 16,2 % und zweitere auf 1,2 % zurück. Impfungen reduzierten in der univariablen Analyse, nicht aber in der multivariablen Regression, das Risiko schwerer Verläufe. Pulmonale Vorerkrankungen sowie Diabetes mellitus konnten in der multivariablen Regression als Risikofaktoren sowohl für Hospitalisierung als auch Mortalität identifiziert werden. Die Analyse der Daten deutet darauf hin, dass insbesondere das Auftreten der weniger virulenten Virusvariante Omikron für eine deutliche Reduzierung schwerer COVID‑19 Verläufe bei Hämodialyse-Patient*innen verantwortlich war, während Impfungen in der Analyse einen geringeren Einfluss hatten. Die genaue Bestimmung des Einflusses der einzelnen Faktoren ist anhand dieser retrospektiven Studie jedoch nicht möglich.

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