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Gewählte Publikation:

Tekin, D.
CRP als Tumormarker bei Ewing-, Osteo- und Weichteilsarkomen bei pädiatrischen Patient*innen - eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 92 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sperl Daniela Ingrid
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Knochen- und Weichteilsarkome stellen relativ seltene Tumorarten dar, jedoch zählen sie zu den Hauptursachen für Krebstodesfälle bei Personen unter 20 Jahren in entwickelten Ländern. Die Komplexität und Seltenheit dieser Tumore stellt eine Herausforderung beim Krankheitsmanagement dar. Einfach erhebbare prognostische Parameter könnten bei der schnellen Diagnosestellung und der Entscheidung eines adäquaten Therapieschemas helfen. Es gibt bereits zahlreiche Studien, die zeigen, dass prätherapeutisch erhöhte CRP-Werte bei bestimmten Tumorarten mit einem schlechteren klinischen Outcome assoziiert sind. Das Ziel dieser Diplomarbeit war es daher zu untersuchen, ob prätherapeutisch erhöhte CRP-Werte die Prognose bei pädiatrischen Patient*innen mit Osteo-, Ewing- und Weichteilsarkomen vorhersagen. Material und Methoden Das Patient*innenkollektiv umfasste Patient*innen mit Osteo-, Ewing-, und Weichteilsarkomen, welche von 2001-2021 an der klinischen Abteilung für Pädiatrische Hämato-Onkologie in Behandlung waren und bei der Diagnosestellung im Alter von 0-20 Jahren waren. Nach Anwendung der Einschluss- und Ausschlusskriterien, konnten aus dem ursprünglichen Patient*innenkollektiv aus 116 Patient*innen, 82 Patient*innen in die retrospektive Analyse eingeschlossen werden. Die statistische Datenanalyse erfolgte zunächst deskriptiv, anschließend erfolgte die explorative Datenanalyse, um Gruppenunterschiede zwischen den CRP-Werten festzustellen. Die statistische Auswertung der Überlebenszeit erfolgte nach Kaplan-Meier. Ergebnisse Ewing Sarkompatient*innen, bei denen es im Beobachtungszeitraum zur Krankheitsprogression kam, sowie jene, die während dem Nachbeobachtungszeitraum Rezidive entwickelten, wiesen signifikant höhere CRP-Werte auf als jene, bei denen es zu keiner Krankheitsprogression (p=0,047) und Entwicklung eines Rezidivs kam (p=0,024). In allen drei Tumorentitäten waren initial vorhandene Fernmetastasen mit einem signifikant schlechteren krebsspezifischen Überleben assoziiert. Bei Patient*innen mit Weichteilsarkom bestand zudem ein signifikanter Zusammenhang zwischen initialen Fernmetastasen und der Entwicklung eines Rezidivs (p=0,006). Ein signifikanter Zusammenhang konnte auch zwischen dem AJCC-Stadium und dem klinischen Verlauf bei Patient*innen mit Ewing- und Weichteilsarkomen festgestellt werden: Patient*innen mit Ewingsarkom und Weichteilsarkom im fortgeschrittenem Stadium zeigten eine signifikant kürzere krebsspezifische 5-Jahresüberlebensrate und eine verkürzte progressionsfreie Überlebenszeit als Patient*innen im frühen Stadium. In der multivariaten Analyse konnten das M-Stadium, sowie das N-Stadium als unabhängige negative prognostische Parameter für das krebsspezifische und progressionsfreie Überleben identifiziert werden. Diskussion Die Ergebnisse dieser Diplomarbeit zeigen, dass bei Patient*innen mit Ewingsarkom signifikante Unterschiede in den CRP-Werten zwischen Patient*innen mit und ohne Tumorprogression vorhanden sind. Ein größeres und homogeneres Patient*innenkollektiv ist nötig, um diesen Zusammenhang weiter zu eruieren. Die Ergebnisse unterstreichen die bereits bekannten prognostischen Parameter, wie das Vorhandensein von Metastasen und einem hohem Tumorstadium, die mit einem schlechteren Outcome assoziiert sind. Die Bedeutung der Identifizierung einfach erhebbarer Parameter zur frühzeitigen Diagnosestellung und Prognoseeinschätzung wird somit deutlich und sollte Anlass zur weiteren Forschung geben.

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