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Troester, E.
Auswirkung der Gefäßsteifigkeit auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität von Patient:innen mit Claudicatio intermittens
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Seinost Gerald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist die Identifikation einer potenziellen Verbindung zwischen einer erhöhten Gefäßsteifigkeit bei Patient:innen mit Claudicatio intermittens und deren kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität. Zudem wird der Einfluss von anthropometrischen Parametern und kardiovaskulären Risikofaktoren untersucht.
Material und Methoden: Zu Studienbeginn wurden 412 Patient:innen mit einer symptomatischen pAVK im Stadium II und III auf eine parodontale Erkrankung gescreent. Im Rahmen des Screeningprozesses wurden anthropometrische Parameter und kardiovaskuläre Risikofaktoren erhoben. Zudem wurde die arterielle Gefäßsteifigkeit mittels des Augmentationsindex der Aorta (AIxao) und der Karotis-Femoral-Pulswellengeschwindigkeit (PWVcf) gemessen. Nach dem Beobachtungszeitraum von 52 Monaten wurde telefonisch erfasst, ob bis zu diesem Zeitpunkt eines der zuvor definierten Events stattgefunden hat. Weiters erfolgte eine Klassifikation der Events in folgende Gruppen: Tod‚ Limb-Events und Major Adverse Cardiovascular Events (MACE). Um bei der statistischen Analyse größere Regressionskoeffizienten zu erhalten, wurden die Messwerte des AIxao und das Alter durch 10 dividiert.
Ergebnisse: In dieser Studie konnte weder bei separater Analyse der Events noch bei Untersuchung der Event-Gruppen ein kausaler Zusammenhang zwischen der Gefäßsteifigkeit und der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität nachgewiesen werden. Es konnte allerdings beobachtet werden, dass Patient:innen mit einem höheren BMI (HR 0,87, 95%-KI 0,78-0,97, p=0,015) sowie aktive (HR 0,29, 95%-KI 0,10-0,82, p=0,019) und ehemalige Raucher:innen (HR 0,33, 95%-KI 0,13-0,84, p=0,020) ein geringeres Mortalitätsrisiko aufweisen. Ein erhöhtes Lebensalter geht wiederum mit einer gesteigerten Mortalität einher (HR 1,71, 95%-KI 1,14-2,56, p=0,009). Die Event-Rate wird v.a. durch Limb-Events angetrieben. Es konnte kein Risikofaktor identifiziert werden, der in kausalem Zusammenhang dazu steht. Es zeigt sich jedoch ein Trend dahingehend, dass Raucher:innen (HR 1,68, 95%-KI 0,93-3,05, p=0,09) sowie Ex-Raucher:innen (HR 1,73, 95%-KI 0,97-3,08, p=0,06) ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Limb-Events haben. Zudem haben Raucher:innen dieses Studienkollektivs ein geringeres Risiko an MACE zu erkranken (HR 0,35, 95%-KI 0,13-0,94, p=0,04).
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit geben derzeit keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass die Messung des AIxao und der PWVcf für eine weiterführende Patienten-Stratifizierung von symptomatischen pAVK-Patient:innen im Stadium II und III eine sinnvolle Messmethode darstellen. Die teils widersprüchlichen Ergebnisse der Auswirkung von aktivem oder ehemaligem Nikotinkonsum zur vorliegenden Datenlage lassen sich durch die geringen Fallzahlen von Todesfällen und MACE erklären.