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Sauseng, C.
Der Einfluss des polyzystischen Ovar-Syndroms und dessen Komorbiditäten auf die Abortrate
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 86
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hofer ehem Semrl Neli
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Kollmann Martina
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- Abstract:
- Einleitung: Das polyzystische Ovar Syndrom (PCOS) manifestiert sich bei Frauen im mit einer Prävalenz von 5-10% und zählt somit zu den häufigsten endokrinen Störungen im gebärfähigen Alter. Die Diagnose erfolgt anhand der Rotterdam-Kriterien, welche die Grundlage für die Unterscheidung von vier Phänotypen (A-D) bilden. Frauen mit PCOS zeigen aufgrund hormoneller Veränderungen vermehrt Komorbiditäten wie Adipositas, Insulinstoffwechselstörungen, arterielle Hypertonie und Hypothyreose. Fertilitätsstörungen, einschließlich Aborte, werden ebenso häufiger detektiert. Ein Abort wird als vorzeitige Beendigung einer Schwangerschaft mit einem Geburtsgewicht unter 500g definiert. Die Ätiologie eines Aborts ist multifaktoriell, darunter auch eine potentielle Assoziation mit PCOS.
Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden Daten von 98 PCOS-Patientinnen und 403 Frauen ohne PCOS analysiert, die zwischen 2012 und 2015 in der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe LKH-Graz entbunden haben. Die primären Outcome-Parameter umfassten die Verteilung der PCOS-Phänotypen, deren Einfluss auf die Abortrate sowie das Auftreten von Komorbiditäten und deren Effekte auf die Abortrate. Sekundäre Outcome-Parameter waren das Alter, der BMI und die Schwangerschaftsrate der Patientinnen.
Ergebnisse: Die Analyse ergab, dass 50% r PCOS-Patientinnen den Phänotyp-A aufwiesen, gefolgt von 29,6% Phänotyp-B, 11,2% Phänotyp-C und 9,2% Phänotyp D. Mehrfachschwangerschaften traten häufiger in der Kontrollgruppe auf (34,4% vs. 27,6&), währen die Abortrate bei Frauen mit PCOS höher war (21,3% vs. 21,6%). Hinsichtlich der oben genannten Komorbiditäten konnte bei PCOS-Patientinnen in allen Bereichen ein höherer Prozentsatz nachgewiesen werden.
Des Weiteren wurde der Einfluss des Phänotyps auf Alter, BMI, Schwangerschaftsrate, Abortrate und Komorbiditäten untersucht. Phänotyp C wies die höchsten BMI-Werte auf, während Frauen mit Phänotyp D die höchste Schwangerschaftsrate (2,7) verzeichneten, jedoch mit 55,6% auch die höchste Abortrate. Insulinstoffwechselstörungen traten vermehrt bei Phänotyp A (22,4%) auf, während arterielle Hypertonien (11,1%) und Hypothyreosen (44,4%) vermehrt bei Phänotyp D auftraten.
Schlussfolgerung: Die prävalenteste Erscheinungsform des PCOS ist der Phänotyp A, gefolgt von B, C und D. Frauen mit PCOS weisen eine erhöhte Abortrate auf, wobei sowohl der Phänotyp als auch Komorbiditäten eine wesentliche Rolle spielen. Besonders der Phänotyp D zeigte eine hohe Schwangerschaftsrate, jedoch begleitet von einer ebenso hohen Abortrate. Zusätzlich lassen sich innerhalb der Phänotyp Unterschiede in der Prävalenz der Komorbiditäten feststellen.