Gewählte Publikation:
Daoudi, I.
PRÄDIKTIVER WERT VON HERZINSUFFIZIENZPARAMETERN BEI CRT-D AGGREGATEN
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bisping Egbert Hubertus
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Manninger-Wünscher Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Herzinsuffizienz ist eine maligne Erkrankung, die mit einer hohen Mortalität, einer starken Einschränkung der Lebensqualität für die betroffenen Patienten und Patientinnen sowie einer hohen finanziellen Belastung für das Gesundheitssystem einhergeht. Hospitalisationen sind mit einer schlechten Prognose behaftet und verursachen zwei Drittel der entstehenden Kosten. Die bestmögliche Betreuung der Betroffenen und die Prävention kardialer Dekompensationen sind daher ein wichtiges Bestreben in der Versorgung dieses Kollektivs. Ein relativ neues Feld stellt dabei das telemedizinische Monitoring bei CIED (kardiale implantierbare elektronische Devices)-Trägern und Trägerinnen dar.
Das HeartLogic System (HL) erfasst über insgesamt 5 Sensoren den aktuellen Herzinsuffizienz-Zustand und errechnet täglich einen Score. Bei Erreichen eines Scores von 16 wird das betreuende ärztliche Team alarmiert, mit dem Ziel, frühzeitig in die pathophysiologischen Vorgänge einer sich verschlechternden Herzschwäche einzugreifen, um Hospitalisationen zu vermeiden und möglicherweise die Prognose der Patienten und Patientinnen zu verbessern.
Ziel: Das Ziel der Diplomarbeit ist es, anhand einer retrospektiven Datenanalyse den HeartLogic Algorithmus bei Patienten und Patientinnen mit einem implantierten CRT-D Device hinsichtlich der Prädiktion von kardialen Dekompensationen zu evaluieren und gegebenenfalls durch eine Anpassung des Schwellenwertes die Vorhersagegenauigkeit des Algorithmus zu verbessern.
Zusätzlich sollen Risikofaktoren für kardiale Dekompensationen in einer Fall-Kontroll-Studie erforscht sowie die Parameter, aus denen sich der HeartLogic Score zusammensetzt, zum Zeitpunkt der Schwellenwertüberschreitung (Score = 16) und zum Zeitpunkt des höchsten Wertes während einer Alarmepisode zwischen Patienten und Patientinnen mit richtig positiven und falsch positiven Alarmen verglichen werden.
Methodik: Durch die Erstellung von ROC-Kurven für Schwellenwerte zwischen 16 und 24 wurde jener Wert identifiziert, der in einer retrospektiven Auswertung das beste Verhältnis von Sensitivität zu Spezifität gezeigt hat. Dafür wurden Alarmierungen des Systems mit der elektronischen Patientenakte verglichen, um zu überprüfen, ob es im entsprechenden Zeitraum zu einem klinischen Event, im Sinne einer Hospitalisation, einem Ambulanzbesuch oder einer Therapieanpassung der Herzinsuffizienz-Medikation gekommen ist. In einer Fall-Kontroll-Studie wurden zudem jene Patienten und Patientinnen mit und jene ohne einer klinisch manifesten kardialen Dekompensation im Untersuchungszeitraum hinsichtlich potentieller Risikofaktoren für die Entwicklung eines solchen Events untersucht.
Ergebnisse: Ein Schwellenwert von 23 wies bei den ROC-Kurven mit einer Sensitivität von 80%, einer Spezifität von 72,7%, einem positiven prädiktiven Wert von 47,1% und einer Area under the curve von 0,764 die besten Ergebnisse auf. Des Weiteren ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen Patienten und Patientinnen mit und ohne kardialer Dekompensation: in der Anzahl an HeartLogic Alarmen, der Höhe des NT-proBNP-Wertes im nichtdekompensierten Zustand, der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR), dem systolischen pulmonalarteriellen Druck sowie im Ausprägungsgrad einer bestehenden Mitralklappeninsuffizienz.
Klinisch nutzbare signifikante Unterschiede der einzelnen HeartLogic Parameter ergaben sich im Vergleich der Gruppe mit richtigen Alarmen und jener mit falschen bei der mittleren sowie der nächtlichen Herzfrequenz.
Conclusio: In der retrospektiven Analyse der Daten zeigte der HL Schwellenwert von 23 das beste Ergebnis in der Prädiktion einer interventionspflichtigen kardialen Dekompensation, wobei insbesondere ein verändertes Herzfrequenzprofil und einige klinische Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit eines richtig positiven Alarms erhöhen. Eine prospektive Evaluierung zur Überprüfung des Ergebnisses mit standardisierter regelmäßiger persönlicher