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Fallent, A.
Der Reducer: Eine neue Therapieform der refraktären Angina pectoris - Eine Diplomarbeit im Zuge einer retrospektiven klinischen Studie und der klinischen Praxis
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universität Graz; 2024. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Buschmann Eva Elina
Prenner Günther
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Schätzungen zufolge leiden bis zu 10% der KHK-Patient:innen an refraktärer Angina pectoris, trotz Ausschöpfung aller medikamentöser und interventioneller Therapiemöglichkeiten. Der Reducer, ein sanduhrförmiger Stent, stellt eine neue, symptomatische Therapieform für diese Patient:innen dar. Das Ziel dieser Arbeit ist, die Auswirkungen der Reducer-Therapie auf die Angina pectoris Symptomatik durch den Vergleich verschiedener Parameter vor und nach der Implantation zu untersuchen. Material und Methoden: In dieser retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von zehn Patient:innen, die an der Klinischen Abteilung für Kardiologie am LKH Univ. Klinikum Graz einen Reducer implantiert bekommen hatten, vor der Reducer-Implantation, sowie sechs und zwölf Monate nach der Implantation ausgewertet und verglichen. Die zur Auswertung verwendeten Parameter waren die Canadian-Cardiovascular-Society-Klassifikation (CCS), der 6-Minuten-Gehtest, der Seattle Angina Questionnaire (SAQ), der EQ-5D-5L und der EQ-VAS. Es erfolgte ein Vergleich der Variablen zwischen Baseline (vor der Implantation) und 6-Monats-Visite nach der Implantation, sowie zwischen 6- und 12-Monats-Visite. Die statistische Auswertung wurde mit dem Programm IBM SPSS Statistics 29.0 ® durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte mittels deskriptiver Statistik und die möglichen Veränderungen zwischen den drei Zeitpunkten wurden mittels Wilcoxon-Test bei gepaarten Stichproben mit einem Signifikanzniveau von p = 0,05 ermittelt. Ergebnisse: Sechs Monate nach der Reducer-Implantation zeigte sich eine signifikante Reduktion von mindestens einer CCS-Klasse bei sieben Patient:innen (70%). Die mittlere CCS-Klasse betrug zum Zeitpunkt der Baseline 2,6 ± 0,5 (p < 0,05) , zum Zeitpunkt der 6-Monats-Visite 1,7 ± 0,7 (p < 0,05). Weiters konnte eine signifikante Steigerung im Teilbereich Lebensfreude des Seattle Angina Questionnaire veranschaulicht werden. Bei der Baseline-Untersuchung wurden durchschnittlich 49,2 ± 14,94 Punkte von den Teilnehmer:innen vergeben, sechs Monate später verbesserte sich die mittlere vergebene Punktezahl auf 66,7 ± 27,5 Punkte (p < 0,05). Fazit: Diese retrospektive Datenanalyse zeigte bei 70% der Teilnehmer:innen ein Ansprechen auf die Reducer-Therapie, das sich durch eine Reduktion der Angina pectoris in der CCS-Klassifikation und eine Steigerung der Lebensfreude im SAQ darstellen lässt. Dieses Ergebnis entspricht anderen, ähnlich aufgebauten, Studien zur Reducer-Therapie. Warum es bei einigen Patient:innen zu keinem Therapieansprechen kam, wurde diskutiert, ist aber noch ein Bereich für weitere Forschung und kann im Rahmen dieser Diplomarbeit nicht ausreichend beantwortet werden.

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